Gemeindeamt
APA/Helmut Fohringer
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Wahl 20

Die Verteilung der Bürgermeistersessel

Nach den Gemeinderatswahlen steht fest: Aus eigener Kraft kann die ÖVP in 177 Gemeinden den Bürgermeister stellen, weil sie die absolute Mehrheit hat, bei der SPÖ sind es 66. In manchen Gemeinden kommt der künftige Ortschef von einer Namensliste.

Die ÖVP hat 177 absolute Mehrheiten, in 177 der 285 Gemeinden kann sie daher aus eigener Kraft den Bürgermeister stellen – mehr dazu in ÖVP legte in 190 der 285 Gemeinden zu und in GRW: Hochburgen – zwischen Renaissance und Fall. Das sind zum Beispiel die Bezirkshauptstadt Hartberg mit Marcus Martschitsch, Frohnleiten im Bezirk Graz-Umgebung mit Johannes Wagner, in Aflenz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, aber auch Mariazell im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, Admont im Bezirk Liezen oder Breitenau am Hochlantsch im Bezirl Bruck-Mürzzuschlag, wo die ÖVP am Sonntag die „Absolute“ erreicht hat. Insgesamt hat sie nun neun absolute Mehrheiten mehr als 2015.

Die Sozialdemokraten haben in 66 Gemeinden die absolute Mehrheit erreicht, in acht mehr als 2015. Darunter in ihren Hochburgen Weiz mit Erwin Eggenreich, Kapfenberg mit Friedrich Kratzer oder Deutschlandsberg mit Josef Wallner. In Bruck an der Mur hat Peter Koch als Bürgermeister die absolute Mehrheit für die SPÖ zurückgewonnen, in Passail hat sie Eva Karrer für die SPÖ erstmals erreicht.

Anderswo muss verhandelt werden

Überall dort, wo eine Partei nur die relative Mehrheit hat, muss sie sich einen oder mehrere Partner suchen. Die ÖVP hat eine relative Mehrheit etwa in Neumarkt im Bezirk Murau, Bad Radkersburg im Bezirk Südoststeiermark, Wildon im Bezirk Leibnitz und Stattegg im Bezirk Graz-Umgebung. Auch in Eisenerz im Bezirk Leoben ist die ÖVP nun die relativ stärkste Kraft, hier war bisher die SPÖ dominierend.

Spannend wird es auch in Altaussee im Bezirk Liezen, wo es eine Bürgerliste – unter anderem mit dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer, geschafft hat, die absolute Mehrheit der ÖVP zu kippen, ebenso in Fernitz-Mellach im Bezirk Graz-Umgebung, wo eine Bürgerliste die ÖVP knapp überholt hat.

Die ÖVP hatte bisher 203 Bürgermeister, überall dort, wo man eine relative Mehrheit hat, stelle man den Anspruch auf den Bürgermeistersessel, hieß es aus der Landespartei.

Die SPÖ hatte bisher 74 Bürgermeister, aus der Landes-SPÖ hieß es, man sehe mehrere Gemeinden als Verhandlungsgemeinden, darunter Gratwein-Straßengel im Bezirk Graz-Umgebung und Tillmitsch im Bezirk Leibnitz, aber auch die Städte Liezen und Mürzzuschlag.

Es gibt auch Bürgerlisten-Bürgermeister

Bürgermeister von Bürgerlisten gibt es etwa in Mureck im Bezirk Südoststeiermark, wo der bisherige SPÖ-Bürgermeister Anton Vukan und sein ÖVP-Vize eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreichten. In Schladming im Bezirk Liezen, wo die Liste Schladming Neu die absolute Mehrheit bekommen hat. Und auch in Haus im Ennstal im Bezirk Liezen hat eine Bürgerliste die Nase vorn. In Sankt Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz hat die Unabhängige Liste die „Absolute“ erreicht.

Frist 31. Juli

Die neuen Gemeinderäte müssen sich bis spätestens 31. Juli konstituieren. In dieser Sitzung erfolgt auch die Wahl des Bürgermeisters und des gesamten Gemeindevorstandes – übrigens mit einfacher Mehrheit.