Uhrturm mit darunter erbautem Holzpavillion
APA/La Strada Tovo+Jamil/ Alexander Krischner
APA/La Strada Tovo+Jamil/ Alexander Krischner
Kultur

La Strada mit dem nötigen Abstand

La Strada findet heuer trotz der CoV-Beschränkungen statt. Das Grazer Straßen- und Figurentheaterfestival wird – pandemiebedingt „in vier Sätzen“ abgehalten.

„Unser Ziel ist es, möglichst viele Produktionen des geplanten Programms in diesem Jahr zeigen zu können, die Vorbereitungen liefen ja seit vielen Monaten, und der Spielplan war zu Beginn der Krise bereits abgeschlossen“, so Festivalleiter Werner Schrempf bei der Präsentation des nunmehr aktuellen Programms.

Blick über die Stadt Graz

Pandemiebedingt habe man ab März einen anderen Weg eingeschlagen, einige Projekte verschoben und die möglichen Aktivitäten wie bei einer Symphonie in vier Sätze geteilt. Unabhängig von der Coronavirus-Krise ist der erste Satz im Rahmen des Graz Kulturjahrs 2020 schon seit dem 1. Jänner auf dem Grazer Schloßberg erlebbar: Dort kann man – nach Voranmeldung – von einem Holzpavillon aus eine Stunde lang bei Sonnenauf- und Untergang den Blick über die Stadt schweifen lassen und sie aus einer neuen Perspektive erleben.

Aufführung mit Abstand in der Innenstadt

Für den zweiten Satz ab dem 24. Juli wurde ein Programmkonzept entwickelt, mit dem der notwendige Abstand gewahrt werden kann und die Bevölkerung in einigen Fällen auch Teil der Aufführungen wird: Günter Meinhart wird etwa aus vorgegebenen Tönen ein 19-minütiges Stück komponieren. Diese „Sanfte Antwort“ auf die bisherige Isoliertheit soll dann von Freiwilligen im Abstand von jeweils 15 Metern rund um den Hauptplatz, den Edeggersteg und auch das Kunsthaus aufgeführt werden. Teilnehmer werden noch gesucht.

Günter Meinhart im Porträt

Der 63 Jahre junge Grazer Günter Meinhart hat Generationen von Schlagwerkern ausgebildet und zählt mit seinen Musikprojekten zu den kreativsten Künstlern Österreichs. Heuer ist er mit dem „Interpretationspreis“ des Landes ausgezeichnet worden.

Sendungshinweis

„Sommerzeit“, 20.7.2020

Aufführungen für Kinder

Im dritten Satz vom 28. August bis 5. September werden Outdoor-Produktionen gezeigt, bei denen die Anzahl der Zuseher reglementiert, aber die Vorstellungsfrequenz erhöht werden kann. Dazu gehören tänzerisch-akrobatische Projekte der französischen Truppe Cie La Migration etwa im Schlosspark Eggenberg, von Les Quat’fers en l’air u. a. im Oeverseepark und Elli Papakonstantinous Stück „Die Gütigen“ über Rechtsradikalismus und -populismus. Auch die Kindertheaterveranstaltungen finden in diesem Zeitraum statt: Auf dem Programm stehen etwa „Rumpelstilzchen“ vom Theater Anna Rampe und „Der kleine Angsthase“ vom Berliner Theater Zitadelle mit Aufführungen im Lesliehof, im Joanneumsviertel und im Murpark.

Künstler diskutieren über neuen Stadtteil

Im vierten Satz schließlich wird die griechische Künstlerin Danae Theodoridou an Wochenenden im September und Oktober in der Tennenmälzerei in Graz Reininghaus in ein temporäres Kreativzentrum einladen und unter Beteiligung zahlreicher Künstler und der lokalen Community über Visionen für den neuen Stadtteil diskutieren.