Viele von Erich Schwentners Keramik Figuren waren schon in internationalen Ausstellungen zu sehen – aber auch in seinem Garten am Stadtrand von Graz tummeln sich viele gar eigentümliche Gestalten: Es scheint, als würden sie allesamt gern ihre eigene, kleine Geschichte erzählen.
Geschichten verarbeitet
„Die Geschichte der Figuren besteht für mich jedenfalls in den inneren Vorgaben. So wie ich mir vorstelle, wie Menschen sich verhalten – diese Geschichten des Menschen verarbeite ich in den Keramiken“, sagt Schwentner.
In die Tiefe der Emotionen
Erwin Schwentner ist ein exzellenter Beobachter: Seit seiner Zeit als Richter am Grazer Oberlandesgericht ist ihm keine Facette menschlicher Charakterzüge fremd. „Hass, Wut, Gier, Eifersucht: Das alles sieht man, und das kann man dann sehr gut verarbeiten. Deshalb arbeite ich sehr lange an Physiognomien – und da kann ich dann alles hineinbringen“, so der Künstler.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“; 7.7.2020
Vom beginnenden Handyboom der 1980er-Jahre bis zu brandaktuellen Themen von heute: Schwentners Skulpturen sind scharfsinnige Karikaturen und ironische Spiegelbilder der Gesellschaft.
Lachen über das Grauen
„Das ist mein Versuch, das Leben zu bewältigen. Zu sagen, die Welt ist grauslich genug. Ich kann mich nur darüber hinwegretten mit Ironisierung und mit Lachen. Es gibt nichts besseres, als über ganz grausliche Dinge lachen zu können“, so Schwentner. Zu sehen sind einzelne Exponate aus Erwin Schwentners Keramikskulpturen-Welt im Grazer Museum für Geschichte.