Das vor über 170 Jahren gegründete Sensenwerk in Deutschfeistritz ist das letzte seiner Art; seit 1989 wird es vom Kulturverein Sensenwerk in Schuss gehalten. Die gesamte Anlage wurde in mühevoller Arbeit Stück für Stück restauriert und als Schauschmiede neu zugänglich gemacht.

Sendungshinweis:
„Guten Morgen Steiermark“, 9.7.2020
Mit der Kraft des Feuers…
Einst – von 1849 bis 1984 – wurde hier an sechs Tagen in der Woche gearbeitet; 200 Sensen pro Tag oder 60.000 pro Jahr wurden erzeugt, typisch war dabei vor allem das laute Hämmern, das laut Norbert Fank im Arbeitsprozess unerlässlich war: „Es wird Stahl glühend gemacht, und dann wird er mit den vorhandenen Hämmern, die wir alle restauriert haben, in die Form ungefähr gebracht, wie man das dann für die Sense braucht.“
… und des Wassers
Die Energie dafür kam vom benachbarten Bach: „Vor 170 Jahren, als das Werk gebaut wurde, gab es keine Elektrizität, man musste also die gesamte Antriebsenergie aus der Wasserkraft schöpfen.“

Ein Blick in die steirische Schauschmiede
Für den Antrieb sorgten sechs Wasserräder, sagt Norbert Reisinger vom Kulturverein Sensenwerk: „Das größte Wasserrad hat 4,20 Meter – mit dem werden praktisch alle kleineren Geräte über Riemen angetrieben.“
Mit der fertig geschmiedeten Sense war es aber noch nicht getan: Da das Mähwerkzeug viel gebraucht wurde, nutzte sich die Schneide rasch ab und musste daher nachgeschärft werden.

Beim sogenannten „Dengeln“ wurde mit einem Hammer, allerdings einem viel kleineren als in der Fabrik selbst, der Stahl ausgetrieben und dünn geklopft. Auf der Wiese kam dann der Wetzstein zum Einsatz.