Der Heimatsommer in der Region Bad Radkersburg
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„Daheim is’ fein“

Historische Mauern aus Vulkangestein

Neun Kilometer von Bad Radkersburg entfernt liegt der südoststeirische Ort Klöch, der heutzutage vor allem Weinkennern ein Begriff ist. Weit älter als der Wein ist aber das Wahrzeichen: die Burg Klöch.

Die Geschichte der Burg Klöch reicht 700 Jahre zurück: Sie wurde als Wehrburg zum Schutz vor ungarischen Raubzügen errichtet, erklärt der ehemalige Bürgermeister und Burgexperte Gottfried Maitz: „Wir wissen, dass um 1350 Friedrich Wolfsauer – aus einem Adelsgeschlecht von Wildon – diese Burg gekauft hat und dass seitdem verschiedene Geschlechter diese Burg im Besitz gehabt haben.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 15.7.2020

Revitalisierung nach historischem Vorbild

Bis ins 18. Jahrhundert war die Burg bewohnt, was heute noch an den Deckeneinzügen und am viergeschossigen Wohnturm zu sehen ist. Eine Zeit lang war sie Herberge von Raubrittern, dann wurde sie dem Verfall preisgegeben. Das zu verhindern haben sich Gottfried Maitz und seine Mitstreiter vom Burgruinenforum Klöch zur Aufgabe gemacht: „Bei der Revitalisierung durften nur herkömmliche Materialien verwendet werden. Der Mörtel ist eine Mischung von Sumpfkalk und Mursand, das gleiche Material, das vor 1.000 Jahren verwendet wurde, und wir sehen, wie haltbar dieses Material ist.“

Burgruine Klöch
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Burgmauern aus vulkanischem Basaltgestein

Die Burgmauern wurden aus vulkanischem Basaltgestein errichtet. Dafür wurde im Mittelalter de facto die ganze Kuppe des Hügels abgetragen, auf dem die Burg heute steht – eine für die damalige Zeit unglaubliche technische Leistung.

Heutzutage ist die Burgruine Klöch vielseitiger Veranstaltungsort, etwa für Weinpräsentationen oder Theateraufführungen. Der 36 Meter hohe Turm mit der neuen Aussichtsplattform bietet an schönen Tagen einen grandiosen Fernblick bis weit hinein nach Ungarn und Kroatien. „Um rauf zu kommen zur Plattform, muss man über eine Stiegenanlage, die nicht herkömmlich ist: Die Mauern sind etwa drei Meter dick, und in dieser Breite verläuft die Stiege.“

Ausblick von der Klöcher Burg
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Der Ausblick vom Turm der Burgruine Klöch

Ein Gespenst hat die Burgruine zwar keines, aber „es gibt sicher noch eine ein bis zwei Quadratmeter große Stelle, wo eine warme Luft zu spüren ist. Das erinnert uns, dass vielleicht doch der Vulkan, weil durch den Vulkan ist auch der Basalt entstanden, hier sehr aktiv war“.

Abbau von Vulkangestein in der Nachbarschaft

Nicht minder beeindruckend und in direkter Nachbarschaft zur Burgruine Klöch liegt der Klöcher Steinbruch: In großen Terrassen werden hier pro Jahr 600.000 Tonnen Vulkangestein abgebaut, das drei bis fünf Millionen Jahre alt ist.

Basaltsteinbruch
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Der Klöcher Steinbruch

„Der Betrieb ist ein sehr potenter Betrieb. Er liefert die Materialien nach ganz Österreich beziehungsweise auch ins Ausland. Die Flughäfenbeläge in Wien, München und Ljublijana und sämtlicher österreichischer Flughäfen sind mit dem Klöcher Bassaltsplit versehen“, sagt Maitz.