Heiltherme Bad Waltersdorf
Heiltherme Bad Waltersdorf
Heiltherme Bad Waltersdorf
„Daheim is’ fein“

Das ist die Region Bad Waltersdorf

Die Region Bad Waltersdorf steht für warmes Wasser, für Gesundheit und für Entspannung. Und doch gibt es auch adrenalintreibende Action oder was für’s Köpfchen.

Am Anfang stand das Erdöl – oder besser gesagt die Suche danach: „Wir waren alle ein bisserl enttäuscht, dass nicht Erdöl aus der Erde herausgekommen ist, sondern heißes, warmes Wasser. Am Anfang konnten wir damit gar nichts anfangen“, sagt Helmut Pichler, der ehemalige Bürgermeister von Bad Waltersdorf heute. „Die Bohrung ist aufgemacht und zementiert worden von der Firma, und sie ist wieder geöffnet und für die Bevölkerung zugänglich gemacht worden. Die sind dann mit irgendwelchen Plastikbehältern gekommen, haben das Wasser heimgetragen und haben daheim köstlich in ihren Häusern gebadet.“

Das Christkind brachte warmes Wasser

Rasch wurde aber klar, welcher Schatz da unter dem oststeirischen Boden schlummert. Um diesen geordnet und sinnvoll zu verwerten, wurde die Oststeirische Thermalwasserverwertungsgesellschaft (OTVG) gegründet – an einem durchaus passenden Tag: „Das Datum der Gründung war ein besonderes, ein Christkind – am 24. Dezember 1979, weil der Notar in Hartberg keinen anderen Termin freigehabt hat“, erinnert sich Pichler. Und für die Waltersdorfer hätte es in diesem Jahr kein besseres Christkindl geben können: Die Quelle wurde gefasst und das heiße Wasser ins Ortszentrum geleitet, anfangs, um damit die Volks- und die Hauptschule, den Kindergarten und im Sommer das Freibad zu beheizen, erzählt Helmut Pichler stolz: „Österreichs erste geothermische Leitung.“

Die erste Bohrung in Bad Waltersdorf
Archiv OTVG

Als dann nach eingehenden Analysen klar war, dass das heiße Wasser ob der gelösten Mineralien Heilwirkung hat, wurde in den frühen 80er-Jahren innerhalb eines Jahres die erste Therme in Bad Waltersdorf gebaut. Um dem folgenden Thermenboom gerecht zu werden, erzählt Altbürgermeister Helmut Pichler, hat man ein paar Jahre nach der ersten eine zweite Bohrung gesetzt – beide Bohrlöcher zusammen könnten 22 Liter heißes Wassser in der Sekunde liefern, aber „wir nutzen das nicht, weil wir unsere großen Reserven nicht vorzeitig verbrauchen wollen“.

Zuerst wird geheizt, dann gebadet

Auch heute noch wird das zwischen 61 und 64 Grad heiße Wasser zuerst zum Heizen genutzt, erst wenn es 37, 38 Grad hat, passt es dann zum Baden, „und dann fließt das gesamte Thermalwasser in die Becken der Heiltherme sowie einiger Hotels der Region“.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 7.6.2021

Und Heiltherme ist durchaus wörtlich zu nehmen, sagt der Direktor der Therme, Gernot Deutsch: „Es sind eindeutige medizinische Zwecke, die dieses Wasser verfolgen kann, und das Angenehme ist, dass die Mineralisation nur so hoch ist, dass man noch angenehm darin schwimmen kann. Dementsprechend sind es Programme vom Aquajogging bis hin zur Wassergymnastik, aber auch therapeutische Massagen, die wir direkt im Thermalwasser anbieten.“

Und ja, was passiert eigentlich mit dem nicht mehr warmen Wasser, wenn es seinen Dienst getan hat? „Dann fließt es ganz einfach in den Safenbach“, weiß Altbürgermeister Pichler.