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Schöner Schein und mörderische Geschichten

Einen Blick hinter die Kulissen der feinen Gesellschaft wirft Eva Rossmann in ihrem neuen Erzählband „Von schönen Schein. Mörderische Geschichten“ – mit ihrem gewohnten Blick für gesellschaftspolitische Themen und starke Frauen.

Rossmanns Lesern ist Mira Valensky als Ermittlerin bereits gut bekannt. In ihrem neuen Buch stellt sie aber einmal die restlichen Charaktere ihrer Romane in den Mittelpunkt – und so zeigt sich, dass selbst ein Vierbeiner eine kriminalistische Ader haben kann.

Dem titelgebenden schönen Schein und seinen verborgenen Schattenseiten widmet Eva Rossmann gleich die erste ihrer mörderischen Geschichten: Die Traumhochzeit eines Ski-Stars mit einem Tennis-Star wird gefeiert. Mira Valensky soll darüber berichten – und pilgert – nach langer Diskussion mit Ihrer Chefredakteurin – in die Wachau. In der perfekten Inszenierung und zwischen all den Hochglanz-Society-Reportern fühlt sie sich natürlich fehl am Platz – bis eine Leiche gefunden wird. Da bekommt sie einen Einblick hinter die Kulissen.

Buchtipp
folio

Weitere mörderische Geschichten führen zum Beispiel in ein Seniorenheim und in eine noble Wohngegend in Sardinien. In einer der Kurzgeschichten spielt Miras Mann Oskar die Hauptrolle. Einer der Klienten des Wirtschaftsanwalts wird tot aufgefunden. Gleichzeitig taucht in den sozialen Medien ein Video auf, in dem seine Ermordung zu sehen ist. Wer Sündenböcke sucht, findet sie – und nimmt dabei menschenverachtende Methoden in Kauf – das könnte das Motto dieser Geschichte sein. Aber geht man dabei gleich über Leichen?

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 23.8.2020

Gismo fährt die Krallen aus

Das Thema des letzten Romans „Heißzeit 51“ kehrt hier auch wieder: Klimaschutz-Aktivisten und Klimawandel-Leugner könnten hinter dem rätselhaften Verschwinden eines Philosophen stecken. Er hat sich als Querdenker bei beiden Gruppen gleichermaßen unbeliebt gemacht. Seine These „Die Erde wird es überleben, wenn es keine Menschen mehr gibt!“

Und dann wäre da schließlich noch Gismo – die Katze, die schon im ersten Krimi um Mira Valensky aufgetaucht ist und in einem Fall sogar den entscheidenden Hinweis gegeben hat. Auch die Samtpfote wird in eine mörderische Geschichte verwickelt – und fährt ordentlich die Krallen aus.