„Wir sind eine kleine Brauerei und produzieren ca. 3000 Liter Bier pro Monat, untergäriges wie obergäriges gleichermaßen“, er könne und wolle gar nicht mit den großen Braukonzernen mithalten, sagt Wolfgang Dietrich. Als sogenannter Craft-Bier Produzent könne er viel kreativer und freier mit unterschiedlichen Geschmäckern experimentieren.
Sendungshinweis:
„Sommerzeit“, 26.8.2020
Kürbisbier, Maronibier und Gin-Bier
„Mir geht es um die Biervielfalt – vielleicht auch außerhalb des Reinheitsgebots. Für unsere Biere versuchen wir eher regionale Zusätze zu verwenden. Wir machen Kürbisbier, Maronibier oder ganz neu ein Gin-Bier“, zählt Dietrich die verschiedenen Sorten auf.
Für das Gin-Bier verwendet Dietrich ein Produkt aus der Nachbarortschaft Ehrenhausen. Denn der „Stin“, der Styrian Dry Gin der dort produziert wird, sei weltweit unter den Top-Marken vertreten. „Und da hatten wir die Idee, ein Gin-Bier zu kreieren. Durch die gemeinsame Reifezeit von zwei Wochen bekommt das Bier die Wacholder- und Kräuternoten des Gins“, so Dietrich.
Da sich schon der Hopfen fast vor der Haustür in fünf bis sechs Meter Höhe rankt und jetzt, am Ende des Sommers übervoll mit den begehrten Dolden ist, lag es für Wolfgang Dietrich auf der Hand, auch ein Pale Ale zu produzieren (eine aus England stammende obergärige Bierart mit besonders ausgeprägten Hopfenaromen).
Genuss und Tradition
„Es gibt 300 verschiedene Hopfenaromen und da möchte ich möglichst viele davon präsentieren. Das heißt, ich mache ein Bier, das ist in der Grundrezeptur immer gleich, nur die Hopfensorten wechseln. Damit habe ich dann unterschiedliche Geschmacksrichtungen“, erklärt der Bierbrauer.
Die Brauerei in Leutschach ist aber nicht nur eine Stätte des Biergenusses, sondern auch ein Ort der Weiterbildung. In Tagesseminaren kann man Bierbrauen lernen oder im hauseigenen Museum anhand alter Arbeitsgeräte in die Geschichte des Hopfenanbaus in der Region eintauchen.