„Dritte republik“ von Thomas Köck ist ein wort- und bildgewaltiges Stück der Stunde; es ist ein absurdes Stück voller skurriler Gestalten: Eine Land-Vermesserin soll nach dem Ersten Weltkrieg die Grenzen neu vermessen, doch die scheint es nicht zu geben.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 11.9.2020
„Tut Europa nur so europäisch?“
Auch die Produktion selbst landete auf surreale Art auf dem Boden der Realität: Im Frühjahr hätte sie Premiere feiern sollen, doch dann kam CoV-bedingt alles anders. „Es hat uns alles eingeholt, was wir die ganze Zeit auf den Proben geredet haben: Europa und seine Grenzen, ist die EU stark oder nicht, tut Europa nur so europäisch, oder ist die Solidarität groß, und dann passiert genau das“, so Regisseurin Anita Vulesica.
Katrija Lehmann – sie spielt die Landvermesserin – sagte: „Dass wir plötzlich gemerkt haben: Wir machen ein Stück über eine Situation, die aktueller denn je ist und wir uns selber gegenüberstehen und merken: Hier ist eine Grenze, darf ich dir so nahe kommen? Ist das überhaupt möglich?“
Starke Bilder und Absurdität
Dennoch verzichtet die Inszenierung auf CoV-Aktualisierungen und behandelt anhand starker Bilder die Ambivalenz von Grenzen. „Dass ich es über einen ganz anderen Kanal verstehe, was mit der Welt los ist. Mein Geschmack: am liebsten durch Absurdität und Humor, weil ich glaube das ist Trost“, so Vulesica.
Bühnen Graz in CoV-Zeiten
Die Bühnen Graz starten in ihren verschiedenen Spielstätten mit umfangreichen Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen in die neue Saison. So gibt es neben Maskenpflicht bis zum Sitzplatz auch ein Leitsystem, zudem wurden die Plätze reduziert – mehr dazu in Bühnen Graz: Das müssen Besucher beachten.