In vielen Teilen der Welt sind Menschen- und Frauen-Rechte noch immer keine Selbstverständlichkeit – so auch im Iran. Verletzlichkeit und Schutz, Verhüllung und Entblößung – das sind die großen Themen von Soli Kiani, die im Iran geboren und aufgewachsen ist.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“ 26.9.2020
Verhüllung und Enthüllung mit Kleidung
Strikte Kleidungsvorschriften waren für sie lange Zeit Alltag, schildert die Künstlerin: „Wenn man von klein auf dazu gezwungen wird, sich anders anzuziehen, als man es möchte, bekommt Kleidung und Stoff eine andere Bedeutung. Also geht es in meinen Arbeiten sehr viel um Kleidervorschriften und Verhüllen, Enthüllen.“ Es ist ein gleichermaßen sinnlicher wie kritischer Blick, den Soli Kiani auf Stoffe und ihre gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Bedeutung wirft.
„Déjà-vu“ durch Coronakrise
Die Hofgalerie möchte mit der Ausstellung Frauen- und Menschenrechte in den Focus rücken. Dort ausgestellte Gesetzestexte dokumentieren etwa, dass auch heute noch Strafen für Frauen im Iran doppelt so hoch ausfallen wie für Männer.
Die jüngste Bilder-Serie der in Wien lebenden Konzept-Künstlerin entstand während des Corona-Lockdowns, so Kiani: „Diese Zeit war ein Déjà-vu, weil ich im Iran mit Verboten aufgewachsen bin. Im Iran kannst du dich nicht frei bewegen, als Frau ist es natürlich noch schwieriger, es gibt Gesetze und sehr, sehr viele Verbote.“