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InTaKT
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Kultur

Kultur im Zeichen der Inklusion

Das inklusive Tanz-, Kultur- und Theaterfestival InTaKT bringt heuer bereits zum fünften Mal ein buntes Programm vom Tanztheater bis zum Kinderstück – aufgrund der neuen CoV-Verordnung wurde aber komplett auf Streaming-Betrieb umgestellt.

Einer der Festivalleiter, Christoph Kreinbucher, meinte bei der Programmpräsentation, es sei „ein einzigartiges Festival, das Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen zusammenbringt“.

Positive Aha-Erlebnisse schenken

„Es geht darum zu zeigen, was im kulturellen Bereich alles möglich ist und dem Publikum – egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung – positive Aha-Erlebnisse zu schenken“, betonte Kreinbucher. Intendantin Lina Hölscher erklärte, ihr Ziel sei es, „dass es keine Plattform für inklusive Kunst mehr geben muss, sondern dass diese in den Kulturinstitutionen, Stadttheatern und Galerien alltäglich ist“. Das Leading-Team bedauert allerdings, dass die Künstler ihre Arbeiten nun nicht live in Graz zeigen können – Inszenierungen und Filme sind aber auf der Homepage abrufbar.

Begegnungen in der U-Bahn

Die Eröffnung erfolgt am Mittwoch online durch das internationale Kollektiv Un-Label mit „Gravity“: Dabei treffen ein gehörloser Tänzer und eine hörende Tänzerin aufeinander und erzählen die Geschichte von zwei Menschen, die sich in der U-Bahn begegnen und unterschiedliche Formen der Anziehung erleben. Die Audiodeskription und andere innovative Methoden der Zugänglichkeit bilden die Grundlage dieser Tanzperformance.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 19.10.2020

Die deutsche Filmemacherin Tabea Hosche hat in „Uma und wir“ auf berührende Weise das Leben mit ihrer beeinträchtigten Tochter festgehalten und gibt einen Einblick in den Familienalltag. In „Dschingis Khan“ inszenieren Monstertruck & Theater Thikwa drei Schauspielerinnen mit Downsyndrom als Mongolinnen. Das Tanztheater „Disabled Theater“ von Jerome Bel mit Schauspielern und Schauspielerinnen vom Theater HORA ist „eine Unterwanderung jeder Political Correctness und läutete eine neue Ära der Theaterarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung ein“, hieß es in der Ankündigung – diese Produktion ist nur am 5. November abrufbar.

Altbewährtes und Probeneinblicke einer Uraufführung

„Freakstars 3000“ von Christoph Schlingensief aus dem Jahr 2002 ist eine der ersten Produktionen, die Menschen mit Beeinträchtigung in den künstlerischen Schaffensprozess einbezieht und ist auch zehn Jahre nach dem Tod des Künstlers hochaktuell.

Der amerikanische Dokumentarfilm „Code of the Freaks“ zeigt die Klischees behaftete, unrealistische Darstellung von Beeinträchtigung im Hollywoodfilm. Probeneinblicke gewährt schließlich noch die „Ich bin O.K. Dance Company“: Das Tanztheaterstück „UN/GLEICH, aber jeder möchte“ hätte während InTaKT uraufgeführt werden sollen.