„Es ist eine Ausstellung, die absolut ins Hier und Heute passt“, schwärmt Kunsthaus-Chefin Barbara Steiner. Mit Brandl zusammen habe man seit April 2019 an der Schau gearbeitet, auch wenn dann „das Coronavirus nochmals zu Veränderungen führte“: So wurde der Titel von „Ultra hybrid“ auf „Morgen“ geändert, weil das gleichermaßen „hoffnungsvoll und vage“ klinge.
„Was so vorbeifließt“
In den Arbeiten Herbert Brandls zeigt sich sein Interesse an allem, „was so vorbeifließt“, so der Künstler. Ob Tiere, Berge, Sonnenuntergänge, Cartoons oder Science-Fiction, bei Brandl wird alles verarbeitet. Seine Werke zeugen nicht nur von großer Gestaltungskraft, sondern auch von einer ordentlichen Portion Humor.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 23.10.2020
Auf der ersten Ebene des Kunsthauses sind auf einer gelben Wand seine figurativen Malereien aneinandergereiht. Berge, Bär, Hyäne, Bergkristalle, aber auch Bilder, die von den Lucky-Luke-Comics inspiriert wurden. Zu sehen sind auch viele seiner in den letzten Jahren entstandenen Skulpturen, die neben realen Tieren auch Mutanten abbilden: Die Figuren aus Bronze oder Aluminiumguss beweisen, dass er „auch keine Scheu hat, sich potenziell an den Kitsch heranzutasten“, betont Steiner. Die Skulpturen wurden von Brandl teilweise auch mit Messer und Spachtel bearbeitet, sodass der Eindruck einer Bemalung entsteht.
Im Obergeschoß dominieren großformatige Bilder, die mitten in den Raum gehängt wurden und immer unterschiedliche Blicke auf die Ausstellung freigeben. Höher montiert finden sich noch runde Bilder, die fast wie Spiegelungen der tiefer hängenden Werke wirken. „Es ist einzigartig, wie die Werke hier präsentiert werden“, meint Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP).
24 Monotypien – 7 Tuschearbeiten
Auch das Künstlerhaus zeigt derzeit Werke von Herbert Brandl: Die Ausstellung „24/7“ beschäftigt sich mit dem grundsätzlichen Zugang des Künstlers zur Malerei, zwei gegensätzliche Zyklen spannen einen Bogen von den 80er-Jahren bis heute.
Im großen Ausstellungsraum sind Werke zu sehen, die erst heuer entstanden: Die 24 Monotypien tragen Titel wie „Platsch“, „Wulla Wulla“, „Klong Klong Krach“ oder „Hihihihi“ und spielen mit Farbe und Stimmung. Im Tiefparterre sind sieben Tuschearbeiten aus den späten 80er-Jahren zu sehen, die ein strenges Gegengewicht zu den anderen Arbeiten bilden. Mit den beiden Ausstellungen setze man „ein kraftvolles Signal“, so Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP).