Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 27.10.2020
Auch wenn es auf den ersten Blick Hühner sind, die sich auf den Bildern von Heinz Strahl tummeln, so wird beim genaueren Hinsehen sofort klar, das es eine menschliche Anmutung ist, die der Künstler seinen Hauptdarstellern eingehaucht hat. „Das ist wirklich interessant, wie ähnlich sich Mensch und Huhn doch sind“, meint Strahl, der eigenen Angaben zufolge schon ein paar hundert Hühnerbilder gemalt hat.
Bekannt geworden als „Hendl-Maler“
Der Tierarzt hat sich das Malen selbst beigebracht und ist dabei sehr bald auf das Huhn gekommen, wie er sagt: „Hühner faszinieren mich eigentlich schon sehr lange. In meiner Malerei hab’ ich eigentlich abstrakt angefangen, aber Hühner sind immer mehr und mehr ins Bild hinein gekommen, bis sie vorherrschend waren.“ Mittlerweile ist Strahl als der „Hendl-Maler“ bekannt, die Hühner wurden zu seinem Markenzeichen.
Strahl selbst ist vor allem von der Ruhe der Tiere fasziniert: „Wenn man in so einen Hühnerhof hineinschaut, die picken da herum, und vielleicht sollten wir die auch ein bisschen zum Vorbild nehmen – nicht so hektisch sein, obwohl die Hühner schon auch hektisch sein können, wenn von oben ein Geier kommt.“
„Hühnerismus“ nach da Vinci
Strahl inszeniert in seinem „phantastischen Hühnerismus“ die Hühner in menschlichen Kulissen und nimmt dabei auch auf durchaus aktuelle Themen Bezug: „Von der nackten Begierde, wo jeder dem Federl nachläuft, bis hin zum Coronavirus.“ Etwa in Anlehnung an das klassische Motiv des „letzten Abendmahls“ von da Vinci, „wo nur noch das Virus am Tisch ist, und da steht darunter: Das Abendmahl überlasse deinen Feinden.“
Denn der tierische Ernst ist dem Maler fremd – leicht und fröhlich ist der Grundtenor seiner Arbeiten: „Das schönste ist für mich, wenn jemand das Bild betrachtet und zum Schmunzeln anfängt.“ Noch bis 16. Dezember ist das „Ölbilder-Hühnerkabarett“ von Heinz Strahl alias „Ray“ im Grazer Steiermarkhof zu sehen.