Der Titel der Ninavale-Ausstellung im Grazer Kultum, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst und Religion im historischen Minoritenkloster, hätte treffender wohl nicht gewählt werden können, sagt Ausstellungsleiter Johannes Rauchenberger: „Es geht tatsächlich um die Fragestellung des Paradieses, also wo wir vielleicht, definitiv am Ende leben wollen. Und dieses Jahr hat gezeigt, dass diese Ausstellung, die ursprünglich nach der Fragestellung des Paradieses geplant gewesen wäre, eine ganz andere Bedeutung gewonnen hat.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 1.11.2020
Sarkastische Spiegelbilder
Das in Paris lebende bulgarische Künstlerpaar Ninavale – Nina Kovacheva und Valentin Stefanoff – reagiert auf die gegenwärtige Situation mit sarkastischen Spiegelbildern, so Rauchenberger: „Es geht also um die großen Abgründe, die das Leben zwischen Geburt und Tod eigentlich auch ausmacht. Und sie versuchen, eine Gegenwelt aufzubauen, in der man das Leben genießen soll.“

Es sind starke und vertraute Symbole, mit denen das Künstlerpaar zum Nachdenken und Reflektieren anregen will: „Mit Engelsflügeln oder Teufelsblitz, oder auch Adam und Eva werden Grundmuster unsere Kultur aufgerufen und neu hinterfragt, bis in die digitale Fragestellung hinein“, erklärt Rauchenberger.
Online-Ausstellung mit Videoaufnahmen
Für die aktuellen Bestimmungen im Zuge der Eindämmung der Covid-19-Pandemie sieht sich der Ausstellungsleiter gewappnet: „Die Ausstellung ist vorhanden, und dieses Vorhandensein werde ich so zum Ausdruck bringen, dass ich einzelne Kunstwerke herausnehme, vorstelle und in Form von Videoclips auf den sozialen Medien teilen werde.“