Kunst im öffentlichen Raum
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Kultur

Wo Kunst trotz Krise hautnah erlebbar ist

Die Institution „Kunst im Öffentlichen Raum“ macht Kunst trotz der Einschränkungen durch das Coronavirus erlebbar, indem sie die Werke öffentlich zur Schau stellt – etwa in den Gamlitzer Weinbergen.

Inmitten der südsteirischen Weinberge steht Fritz Gansers Arbeit „weit-blick“ – eine 20 Meter breite und drei Meter hohe Aluminiumkonstruktion, umspannt mit Netzvinyl. Zahlreiche Schriftzüge – ein Latexdruck mit UV-Beschichtung – sind das Zentrum des Werks.

Fest und dennoch transparent

Die Schriftzüge zeigen, was die Wand verbirgt – nämlich die Landschaft und das Leben in den Weinbergen, erklärt Elisabeth Fiedler von „Kunst im öffentlichen Raum“: „Es ist einerseits eine Wand, die fest erscheint, wenn man aber genau hinblickt, erkennt man, dass es eine Transparenz hat. Wir stehen davor und können es nicht genau sehen, weil es perforiert und weil es beschriftet ist.“

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Schriftzeichen wurden saniert

Nach fast einem Jahrzehnt an seinem idyllischen Platz wurde das Kunstwerk heuer saniert und der Öffentlichkeit zurückgegeben. „Es ist natürlich eine sehr exponierte Stelle. Durch Wind, Wetter – wir sind genau auf einer Kuppe – hat sie in der Zeit natürlich sehr gelitten; man hat nichts mehr lesen können, es ist nur noch die Wand ohne Text übrig geblieben“, schildert Künstler Fritz Ganser. Nun erstrahlt sein Werk in neuem Glanz – samt der 7.928 Schriftzeichen.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 11.11.2020

Titelloses in Knittelfeld

In Knittelfeld ist David Reumüllers Arbeit zu sehen. „Untitled“, also „titellos“, ist die überdimensionale Zeichnung, mit der der steirische Künstler das ehemalige Arbeiterkammerhaus – ein Abrissgebäude aus den 60er-Jahren – ummantelt hat, so Reumüller: „Ausgangspunkt dieser Fassadenmalerei ist eigentlich eine kleine Zeichnung. Die besteht aus lauter verhüllten Körpern, die mit einem Textil umspannt sind.“

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Die am Computer fertiggestellte Zeichnung hat der Künstler dann auf die Fassade des Gebäudes projeziert – und händisch nachgezeichnet. Zu sehen ist David Reumüllers Werk „Untitled“ noch bis 6. Dezember, danach wird das Gebäude abgerissen.