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Kultur

Einblicke in die „private“ Steiermark

Das Filmarchiv Austria und das Museum für Geschichte in Graz haben im Vorjahr eine große Sammelaktion für Amateurfilme gestartet – und weil diese Aktion so gut angenommen wurde, geht sie heuer in die Verlängerung.

Bei der Aktion „Steiermark privat“ wurden privat aufgenommene 16mm-, Super8-, 8- und 9,5mm-Filme gesucht: Das Echo war enorm, tausende Filme bereichern nun die Sammlung; wegen der CoV-Pandemie wurde der Sammelaufruf nun um drei Monate verlängert.

Filmarchiv mit 17.000 privaten Aufnahmen

Gelagert werden die Filme nun in einem Spezialdepot bei plus 5 Grad; zuvor wurden sie digitalisiert und beschlagwortet und in eine Datenbank aufgenommen. Die Überbringer bekamen alle selbst eine Gratis-Digital-Kopie ihrer „Familienfilmaufnahmen“.

Es meldeten sich in den vergangenen Monaten 600 Personen, sagt Kuratorin Maria Froihofer: Etwa 17.000 Filme wurden bei den Abgabestellen deponiert, heißt es – sie geben nun Einblick in die Zeit-, Kultur- und Alltagsgeschichte der Steiermark.

Filme dokumentieren privates Leben

Den Bildern wohne sehr viel Geschichte inne: Die Einblicke sind eine wundervolle Zeitreise und erzählen meist von Familiengeschichten, den Festen und Feiern, den Urlauben und allem, was den Menschen wichtig war. Diese Amateurfilme können ein Dreivierteljahrhundert abbilden und fügen den bekannten, offiziellen Bildern der vergangenen Jahrzehnte nun einen privaten Blick hinzu.

Von seltenen Aufnahmen aus den 1920er-Jahren bis in die 90er-Jahre geht die Ära der nun gesammelten Amateurfilme, die beispielsweise auch das Renngeschehen am damaligen Österreichring aus einem privaten Blickwinkel dokumentieren, oder Zuschauerblicke auf Catch-Wettkämpfe mit Lokalmatador Big Otto Wanz erlauben; aber auch private Aufnahmen der Demonstration gegen die Schließung des Eumig-Werks in Fürstenfeld in den 80er-Jahren finden sich unter den gesammelten Amateurfilmen.

Aktion verlängert

Und weil noch viel mehr Amateurfilm-Material in der Steiermark vermutet wird, wurde die Sammel-Aktion verlängert: Interessierte Filmbesitzer können bei der Gratis-Hotline 0800 220 155 alle Details mit dem Museum besprechen.