Ausstellung „Kunstraum Steiermark“
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Kultur

Die Reisen in den Köpfen der Künstler

„Kunstraum Steiermark“ nennt sich eine Ausstellung, bei der Künstler Werke präsentieren, die im Zuge eines Auslandstipendiums des Landes entstanden sind. Die Schau in der Neuen Galerie in Graz ist nun auch wieder öffentlich zugänglich.

Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt zugesperrt, und so fielen auch die geförderten Auslandsaufenthalte der Künstlerschaft weitgehend aus, sagt Kurator Günther Holler-Schuster: „Die Ortswechsel, die Kulturwechsel, das sind ganz wichtige Momente auch in den Werken der Künstler. Man sieht es auch hier – das Fremde oder das Andere spielen eine große Rolle.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 4.2.2021

Die Reisen im Kopf

Daher waren die Reisen der Künstler diesmal meist nur im Kopf und spiegeln die Themen unserer Zeit wider: „Einige Künstler haben sich mit Corona beschäftigt, natürlich nicht alle, es gibt auch Themen, die die Frauenrollen behandeln oder Grenzen, Orte, Lichtorte, Materialien und Ressourcen“, so die Kuratorin Petra Hammer-Maier.

Mit einem bunten Materialmix wird beispielsweise ein nicht erlebter Aufenthalt in der Kulturhauptstadt 2020 Rijeka dargestellt. Die Arbeit „Sturzplatz“ erzählt wiederum vom Zurücklassen und Verarbeiten, von dem, was nicht mehr gebraucht wird und von den Gedanken in einer finsteren Zeit, die in unterschiedlichen Ausdruckweisen zu einem Manifest verarbeitet werden. „Das heißt, wir haben von der Fotografie über den Druck, Film und skulpturale Werke alles dabei“, erklärt Hammer-Maier.

Ausstellung „Kunstraum Steiermark“
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Unter Einbindung unterschiedlicher Medien und Materialien haben sich Künstler mit aktuellen Themen auseinandergesetzt

Befindlichkeiten dieser Zeit Raum geben

Eine fotografische Schattenwelt auf Betonplatten, ein Spiel mit Kupfer und Holz, als Erinnerung an altes Handwerk, oder die Geschichte einer verzweifelten Frau werden künstlerisch verarbeitet. Geschichten, die die Befindlichkeit dieser Zeit widerspiegeln. „In dieser Pandemiezeit sind natürlich Künstler auch tätig, nicht tätig, motiviert, nicht motiviert – das einzufangen und letztendlich auch in dieser Ausstellung mitschwingen zu lassen ist auf alle Fälle wert gemacht zu werden“, so Holler-Schuster.

Für 2021 lebt die Hoffnung, dass es auch international wieder bergauf geht und die empfundene Enge, das im Kreis fahren und der Stillstand ein Ende hat.