Teufelsgeige
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Lifestyle

Laut durch den Fasching

Neben guter Laune und Krapfen darf in der Faschingszeit auch die Musik nicht fehlen. Eine Art Musikinstrument, das in dieser Zeit häufig zum Einsatz kommt, ist die „Teufelsgeige“, die auch in der Oststeiermark hergestellt wird.

Sie ist zugleich Lärm- und Rhythmusinstrument – die Teufelsgeige, die auch „Bumbass“ genannt wird. Im Fasching wird sie gerne gespielt, beim Poltern und auch, um den Winter zu vertreiben.

Hauptzweck: Lärm machen

In seiner Werkstatt in Ponigl in Thannhausen baut Andreas Tauser diese Rhythmusinstrumente. Seine Teufelsgeigen bestehen aus 15 Teilen: Mit dabei ist immer ein Tambourin, eine Klingel, Schellen, ein Waschbrett oder eine Rehrückenform – kurz zusammengefasst: Alles, dem sich Lärm entlocken lässt, findet sich auf einer Teufelsgeige wieder.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 4.2.2021

„Entweder ist es ein reines Spaßinstrument, das hauptsächlich auf Almhütten eingesetzt wird, wo zu späterer Stunde die Leute Musik machen können, die normalerweise kein Instrument spielen können“, erklärt der Teufelsgeigenbauer. Aber auch von professionellen Musikgruppen werde das Instrument eingesetzt, etwa von Perkussionisten und Schlagzeugern, so Tauser.

Teufelsgeige
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Mit einem Kasper – oder einem Teufelskopf wird die Teufelsgeige geschmückt – denn sie soll stets originell aussehen

Detailverliebte Unikate

Bereits seit dem 17. Jahrhundert kennt man die Teufelsgeige, die sich aus einem einfachen Musikbogen entwickelte. Als Lärm- oder Rhythmusinstrument ist sie nach wie vor beliebt – und so ist auch jede Teufelsgeige, die in dieser Werkstatt entsteht, ein Unikat. „Wenn ich für einen Maurer eine Teufelsgeige mache, kann es schon passieren, dass ich eine Maurerkelle raufmache, oder einen Schraubenschlüssel für einen Mechaniker“, so Tauser.