Mathis Huber Pariser Sinfonien
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Kultur

Styriarte schickt „Pariser Sinfonien“ online

Auf Grund der CoV-Pandemie hat die styriarte alle bis Ende Februar geplanten Konzerte abgesagt. Ganz verzichten muss man aber nicht darauf – die „Pariser Sinfonien“ etwa sind im Stream zu sehen.

Eigentlich hätten die „Pariser Sinfonien“ Mitte Jänner einem Live-Publikum im Grazer Stefaniensaal dargeboten werden sollen. Doch wann es nun für die Kultureinrichtungen wieder Lockerungen geben wird, steht weiterhin nicht fest.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 6.2.2021

Konzert kommt zum Publikum

Styriarte-Intendant Mathis Huber setzt daher auch weiterhin auf die Übertragung der Konzerte via Internet und präsentiert am Sonntag auf diesem Wege die Pariser Sinfonien. Wenn das Publikum schon nicht ins Konzert kommen kann, dann kommt eben das Konzert zum Publikum, sagt Huber: „Wir sind der Meinung, wir sollten nicht über das reden, was nicht geht, sondern wir sollten über das nachdenken, was geht, und da tut sich eine fantastische Welt auf.“

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Produktion für bis zu 50.000 Besucher

Der Konzertveranstalter wird damit zugleich zur Sendeanstalt: „Die Art des Besuchs ist sicher anders als im Konzertsaal, also die Art ist bestimmt flacher, aber das ist nichts Schlechtes.“ Immerhin bis zu 50.000 Besucher aus aller Welt klicken sich in die Konzerte, kleinere Konzerte haben immer noch 600 bis 700 Besucher: „Ich glaube, das elektronische Verbreiten von Musik wird ein Teil unseres neuen Geschäftsmodells sein, das uns auch ermöglichen wird, analoge Veranstaltungen in Hinkunft auf eine sichere Basis zu stellen.“

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Vorerst noch kein Geschäftsmodell

Von einem echten Geschäftsmodell ist man aber noch ein Stück weit entfernt, denn die Konzerte werden vorerst noch gratis auf die Internet-Plattformen gestellt, inklusive aller Rechte, die dann den Internet-Giganten gehören: „Da wird die Musikwelt schon Wege finden, sich gegen die Giganten am Ende durchzusetzen, weil wir liefern die Inhalte – ohne unsere Inhalte ist das ganze Youtube nichts wert.“

Dennoch ist Huber überzeugt, dass der unkomplizierte Konzert-Zutritt per Internet-Stream auch nach der Krise noch das Verhältnis von Veranstalter und Publikum verändern wird: „Wir wollen nicht unter uns bleiben, was ja ein Merkmal des klassischen Musikbetriebs war. Das hat eine gewisse Arroganz, wie wir der Welt gegenüber getreten sind, und die gibt es in der Zukunft nicht mehr – zumindest nicht bei uns.“

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Rufe nach Öffnung der Kultureinrichtungen

Auch das Schauspielhaus Graz hat bereits den Weg ins Internet gefunden und liefert hochkarätige Werke nun auch gegen Bezahlung ins Wohnzimmer, ganz unter dem Motto: „Kultur muss auch etwas wert sein“ – mehr dazu in Hochkarätiges Online-Theater gegen Bezahlung (12.1.2021).

Wie es generell für Theater, Oper und Musik, aber auch für Gastronomie und Hotellerie weitergehen soll, will die Regierung Mitte Februar entscheiden, Museen und andere Ausflugsziele dürfen schon ab Montag wieder öffnen – mehr dazu in Handel und Schulen öffnen mit Auflagen. Die steirische KPÖ forderte zuletzt eine zumindest schrittweise Öffnung auch der Kulturbetriebe – mehr dazu in KPÖ fordert Öffnung auch der Kulturbetriebe.