Künstlerprojekt „SED“ Planetenpartyprinzip
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SED erobert das ORF-Programm

Im neuesten Kunstprojekt des „Planetenpartyprinzips“ hat die „Sozialistische Eingreifdruppe“ das Fernsehen übernommen. Im SED-TV finden sich sämtliche bekannte ORF-Programme wieder, allerdings mit sozialistischer Ideologie durchzogen.

Sedungshinweis:

„Steiermark heute“, 8.2.2021

Vergangen Freitag von 6.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr abends hat die „Sozialistische Eingreifdruppe“ (SED) das Fernsehen übernommen: „Die SED kämpft gegen den Kapitalismus und will das Geld abschaffen“, erklärt Nora Köhler von dem Künstlerkollektiv „Planetenparty Prinzip“.

Rosenheim-Cops und Barbara-Karlich-Show im SED-TV

Das Kunstobjekt zielt darauf ab, blinde Ideologiezugehörigkeit und naive Zustimmung thematisieren – und so macht diese SED einen Tag lang rund um die Uhr Fernsehen und baut die gesamte ORF-Programmschiene nach.

Statt den Rosenheim-Cops ermitteln etwa die „Kreiskriminalbeamten Joseph Marx-Straße Graz“: „Wir haben die Geschichte der Serie vermischt mit den Inhalten der SED, die dann immer wieder eingebaut werden.“ Auch die Barbara-Karlich-Show ist Teil des Fernsehformats: Bei der Folge von SED geht es um Arbeit und um das nicht arbeiten wollen.

Alles zu einem „Meinungsbrei“ machen

„Das große Sozialistische, was wir herauspressen aus jedem Format, ist eben der Versuch, immer alles zu einem Meinungsbrei zu machen“, erklärt Simon Windisch. Mit diesem Satireprojekt will das Grazer Künstlerkollektiv zeigen, dass Informationen immer überdacht werden sollten, bevor man ihnen glaubt: Junge Leute würden oft mit einer großen Ideologie hantieren, obwohl sie diese nicht begreifen könnten, so Windisch.