Alles befindet sich stets im Fluss – der Zanklhof in Graz-Gösting beweist es eindrucksvoll: Zum einen, weil das Wasser unmittelbar an bzw. unter den Gebäuden fließt und zum anderen, weil die baulichen Veränderungen das ehemaligen Fabriksobjekt neu beleben.
Inspiration aus Hamburg
Das einstige Lack- und Farbenwerk Zankl und Söhne aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts ist heute eine hippe Wohnanlage. Für Baumeister Rudolf Leitner war vor allem der Erhalt des historischen Backsteinbaus eine spannende Herausforderung: „Über Anregung der Anlagen im Hamburger Hafen habe ich mir gedacht, so ein Backsteinbau wäre einmal ein interessantes Revitalisierungsprojekt in Graz – sozusagen die Verschmelzung: Altes erhalten und neu gestalten.“

Auf den Altbau aufgesetzte Wohnboxen, ein reizvoller Kontrast zum Backsteingebäude, die Stiegenhäuser architektonische Gegensätze und reizvolle Verbindung von Alt und Neu: „Das Gebäude wurde im Gesamten entkernt und es ist immer eine Aufgabe, die spannend ist, wo man etwa horizontale Glasbänder einführt und dadurch auch eine entsprechende optische Qualität bekommt“, so Leitner.
„Eine solche Substanz ist unwiederbringlich“
Alte Bausubstanz bei der Errichtung von neuen Wohnungen erhalten – auch bei der um die Jahrhundertwende erbauten Schweizer Villa in Frohnleiten war das oberstes Gebot der Stunde: „Eine solche Substanz ist unwiederbringlich. Wird sie zerstört, ist sie weg und kommt nicht mehr“, betont Rosa Bernat-Reisinger vom Referat für Sanierung und Ökoförderung.

Die baulichen Schmankerln? „Vor allem diese Holzstilelemente an den Fassaden und Türmen, wie man sie im 19. Jahrhundert an herrschaftlichen Villen in Bad Aussee oder dergleichen gehabt hat“, so Baumeister Leitner.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 15.2.2021
Neues Leben eingehaucht
Und so wird dank der Erhaltung und Revitalisierung historischer Baukultur denkmalgeschützten Gebäuden neues Leben eingehaucht – „und aus diesem Grund ist es auch gut, dass es Förderungen gibt, dass man solche baukulturell wertvollen Objekte nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten sanieren kann“, so Bernat-Reisinger.