Die „Übü Family“
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Kultur

„Übü Family“ erobert die sozialen Medien

Das ehemalige Grazer werkraumtheater hat aus der Not eine Tugend gemacht und sich als „Übü Family“ neu erfunden: Die Theatermacher sind zu Film-Produzenten geworden und zeigen ihren Theaterfilm „Übü in Ketten“ in sozialen Medien.

Da die Bühnen vorerst geschlossen bleiben, weichen viele Theater ins Internet aus – so auch die sogenannte Übü-Familie: sie ist ins Internet emigriert und hat dort neue Möglichkeiten entdeckt. Schon seit Jahren beschäftigen sich die Theatermacher mit den mehr als 100 Jahre alten Übü-Figuren von Alfred Jarry und haben sie in die Jetztzeit geführt.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 23.2.2021

Die Übüs sind ein ehemaliges Herrscher-Paar, das in einer bürgerlichen Existenz gestrandet ist: Sie sind ungehorsam, egoistisch und naiv. „Sie haben alles verloren, sitzen auf der Straße und wissen nicht, wie sie überleben sollen“, erzählt Rezka Kanzian, die in die Rolle der „Übü-Mutter“ schlüpft

„Sie haben ein bisserl einen Klopfer“

Die Übüs sind Meister des Scheiterns, die dank ihres Eigensinns und Witzes gelernt haben zu überleben, so Kanzian: „Sie sind schräg, sie haben ein bisserl einen Klopfer. Aber dieser Klopfer hilft ihnen mit Schwierigkeiten umzugehen.“ Auch die Theatermacher mussten lernen, mit Widrigkeiten umzugehen und neue Wege zu entwickeln: zu groß waren bürokratische Hürden und der Produktions-Druck in der freien Szene.

Mit dem ersten Lockdown ist man ins Internet geflüchtet und entwickelt seither einen Theater-Film in mehreren Episoden, der – wie Alfred Jarry – Gewohntes infrage stellt, so Franz Blauensteiner, der die Rolle des „Übü-Vaters“ spielt: „Nur dann, wenn du die normalen, eingefahrenen gedanklichen Muster verlässt, nur dann wirst du eine Anpassung an die Lebensverhältnisse erreichen und wirst auch überleben.“