Das Bild „die nächtliche Eispartie“ des Künstlers Norbert Grund findet sich im Bildband „Anfänge der Landschaftsmalerei in Österreich“ von Karlpeter Elis
ORF
ORF
Kultur

Vom südlichen Hafen zur nächtlichen Eispartie

Die Landschaftsmalereien bekannter österreichischer Künstler sind jetzt in einem Bildband zusammengefasst worden. Darin begeben sich Interessierte auf eine Reise vom südlichen Hafen bis hin zur nächtlichen Eispartie.

Österreich gilt als Wiege vieler weltbekannter Künstler – und doch wurde einer Kunstform zunächst wenig bis kaum Aufmerksamkeit geschenkt: der Landschaftsmalerei. Den frühen Vertretern widmete der Grazer Kunsthistoriker und Autor, Karlpeter Elis nun einen Bildband: „Anfänge der Landschaftsmalerei in Österreich“ ist ein spannendes Kapitel heimischer Kunstgeschichte.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 1.3.2021

Stiefmütterliche Behandlung zu Beginn

Von Anton Faistenberger über Wenzel Rainer und Franz Ignaz Flurer bis hin zu Johann Grasmayr finden insgesamt 16 Vertreter der österreichischen Landschaftsmalerei aus dem 17. und 18. Jahrhundert Platz in dem Bildband von Karlpeter Elis: „Im Vergleich zu den restlichen Genres in der Malerei wurde die Landschaftsmalerei zu Beginn sehr stiefmütterlich behandelt. Die Landschaftsmalerei war eigentlich in erster Linie nur Beiwerk, meist bei religiösen Bildern“, erzählt Elis.

Der Bildband „Anfänge der Landschaftsmalerei in Österreich“ von Karlpeter Elis bildet Werke von 16 österreichischen Landschaftsmalern ab
ORF
Der Bildband „Anfänge der Landschaftsmalerei in Österreich“ bildet Werke von 16 heimischen Landschaftsmalern ab

Einige der beschriebenen Künstler sind auch in der derzeit geschlossenen Alten Galerie auf Schloss Eggenberg vertreten, etwa der 1658 in Böhmen geborene Johann Jakob Hartmann, sagt Elis: „Er hat, zwar immer in der Bildanlage sehr ident, aber unterschiedliche Jahreszeiten wie Frühling, Sommer Herbst und Winter versinnbildlicht.“ Dass jahreszeitliche Kontraste die Landschaftsmalerei inspirierten zeigen auch zwei kleine Gemälde von Norbert Grund: der südliche Hafen und die nächtliche Eispartie.

Landschaftsmalerei ähnelt heutigem CoV-Verhalten

Im Zuge des 30-jährigen Kriegs nahm die Landschaftsmalerei ihren Anfang – Künstler aus Nordeuropa machten sich auf den Weg in den Süden und kamen auch durch Österreich.

„Die Durchreisenden haben die Impulse gesetzt, daraus hat sich immer mehr eine komplett eigene österreichische Landschaftsmalerei entwickelt“, so der Kunsthistoriker und Autor. Karlpeter Elis zieht CoV-bedingt auch Vergleiche mit heute: „Momentan ist es auch der Trend, sich wieder etwas zurückzuziehen, sich eher der Umgebung und der Landschaft zu widmen.“