Seit über 140 Jahre gilt „der Duden“ als Synonym für das Wörterbuch der deutschen Sprache – und letztendlich ist auch das im Duden-Verlag erschienene Buch „Grün“ nichts anderes: eine Sammlung der grünen Wörter. „Tiere, Pflanzen, grüne Steine, chemische Zusammenhänge, Physik, Kunst und Literatur, Politik und Gesellschaft – und das Interessante ist, dass Verbindungen entstehen, so eine Art Gitternetz, dass sich die Themen auch immer wieder berühren“, sagt die für das Buch verantwortliche Redakteurin Iris Glahn.
Auch wenn Grün gerade in der Steiermark omnipräsent ist, so war es generell doch lange Zeit recht schwer, grün zu konservieren – weil zum Beispiel die grüne Farbe aus Blättern und Gräsern schnell verblasst ist, hat man zu stärkeren, aber auch gefährlicheren Mitteln gegriffen.
„Da gibt es eine schöne Anekdote von Napoleon: Eine Zeit lang ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass Napoleon gestorben ist, weil er eine zu hohe Arsen-Konzentration im Blut hatte, weil er angeblich alle seine Zimmer auf St. Helena grün streichen ließ, und die damalige grüne Farbe war einfach stark arsenhaltig“, erzählt Glahn.
Die Farbe der vielen Bedeutungen
Mittlerweile steht Grün für Natur, Lebendigkeit und Nachhaltigkeit wie keine andere Farbe – natürlich auch politisch. Grün – das ist die Hoffnung, das sind Edelsteine, das ist das Alter – Stichwort Patina –, das ist aber auch die Jugend: So kann man in dem Buch zum Beispiel auch nachlesen, woher der Begriff „Grün hinter den Ohren“ kommt.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 21.3.2021
Grün ist aber seit dem Mittelalter auch die Farbe der europäischen Kaufleute – als berühmtes Beispiel nennt Iris Glahn Leonardo da Vincis „Mona Lisa“: „Die Wissenschaftler streiten sich darum, welche Frau hier genau da Vinci Modell gestanden hat, sie sind sich aber einig, dass es sich wohl um die Ehefrau eines Kaufmanns gehandelt haben muss, weil sie ein grünes Kleid trägt.“
Ein Sachbuch, das Freude macht
„Grün – das Buch zur Farbe“ ist ein außergewöhnlich schönes Buch, das vom deutschen Pharmazeuten und Künstler Hermann Joseph Roth gestaltet wurde. „Natürlich ist es ein Sachbuch, weil es informativ ist und ganz viel Wissen vermittelt, aber hauptsächlich soll es einfach Spaß machen, es geht um Aha-Erlebnisse, an denen man Freude haben kann“, schließt Glahn.