Für schwindelfreie Besucher ist die Eroberung der Kirchturmspitze ein kleines Abenteuer, für Kirchturmführer Franz Mauerhofer körperliche Fitness: „Auf der Plattform oben stehen wir auf 67 Metern – die ganze Spitze ist ja nicht zu erklimmen. Und wir haben 274 Stufen hinauf.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 31.3.2021
Lebensgefährlicher Unfall vor 40 Jahren
Ohne Atemnot und Pause marschiert der 62-Jährige der stets enger werdenden Himmelsleiter empor – dabei grenzt diese Leichtfüßigkeit an ein Wunder, denn bei einem schweren Verkehrsunfall erlitt der Oststeirer lebensgefährliche Verletzungen und zahlreiche Knochenbrüche, die ihn heute noch an den schicksalsträchtigen Tag vor 40 Jahren erinnern. „Ich trage immer hohe Schuhe, damit die Schienbeine gestützt sind, weil die Unterschenkel beide gebrochen waren.“
Grenzerfahrung zwischen Leben und Tod
Vom Unfall bleiben auch unauslöschliche Erinnerungen an die bewusst erlebte Grenzerfahrung zwischen Leben und Tod: „Ich habe mich auf dem OP-Tisch liegen gesehen, und was ich später erst begriffen habe, war, dass es kein schreckliches, schockartiges Gefühl war, sondern ein gutes Gefühl, eines von Geborgenheit“, schildert Mauerhofer.
Die Nahtoderfahrung sei ihm auch als gutes und positives Ereignis in Erinnerung geblieben, das ihn auch persönlich weitergebracht hätte und sein Leben geprägt hat, erzählt der Kirchturmführer: „Angst vorm Tod, Sterben oder Krankheit, die gibt es Gott sei Dank nicht mehr.“