Krenschnaps
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Kulinarium

Krenschnaps: Scharf, aber doch auch mild

Der steirische Kren ist ein kulinarisches Gut – jetzt fand die Krenwurzel auch den Weg in die Flaschen und damit in die Bars. Heli Radl aus dem südsteirischen Sassbachtal erfand in Jahren der Tüftelei den Krenschnaps.

Er ist Wirt und vielfach ausgezeichneter Kren-Experte: Heli Radl vom Siebingerhof im Sassbachtal. Er bringt die scharfe Wurzel auch flüssig in die Kehlen.

Heli Radl
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„Mir hat das keine Ruhe gelassen“

Kren sei in seiner Küche seit Jahren Dauerbrenner, egal, ob als Gelee, Marmelade oder klassisch gerieben, so Radl: „Ich mache sechs- bis siebengängige Krenmenüs von der Vorspeise über Zwischengänge bis hin zum Dessert.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 4.4.2021

Kren wird aber auch zu Hochgeistigem verarbeitet – wie er allerdings in die Flasche kommt, ist ein scharf gehütetes Geheimnis. „Jeder hat alles probiert. Mir hat das keine Ruhe gelassen. Gute zwei Jahre bin ich in der Küche gestanden, mit Kaffeefiltern und dergleichen, und irgendwann ist einmal etwas rausgekommen, bei dem ich mir gedacht habe, das funktioniert“, so Radl.

Krenschnapsbrennen
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Gut gehütetes Geheimnis

Die Maische wechselt in Tonfässern von der Südsteiermark in die Südoststeiermark auf den Rosenberg bei St. Peter am Ottersbach – direkt in die Brennerei von Franz Lampl-Küssner. Dort beginnt das zweite scharf gehütete Geheimnis. „Es ist eine andere Art und Weise, wie man mit Kren umgeht. Das ist ganz speziell, die Inhaltsstoffe zu extrahieren. Das haben wir nach langen Versuchen und nach vielen Kosten herausgefunden“, so Weinbauer und Kren-Schnapsbrenner Franz Lampl-Küssner.

Krenschnaps
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Wildes mildes Pferd

Nach vier Jahren Tüftelei konnte der Schnaps nun in Flaschen abgefüllt werden: „The wild horse r.a.d.“ lautet der Name. „Horseradish ist die englische Bezeichnung für Kren. Und mit Kren verbindet man ja auch etwas Scharfes, Wildes – und das ist für uns das Pferd“, so Schnaps-Namensgeber Alois Frauwallner, der auch verrät: Der Name ist zwar wild, der Krenschnaps selbst aber mild.