„Mein Name ist Selma“ – Cover
btb Verlag
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Eine Holocaust-Überlebende erzählt

Die Niederländerin Selma van der Perre – sie wird in wenigen Wochen 99 Jahre alt – hat ihre Erinnerungen als Holocaust-Überlebende niedergeschrieben. Ihr Buch „Mein Name ist Selma“ ist ebenso spannend wie wichtig.

Selma ist 17 Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Bis zu diesem Zeitpunkt hat ihre Religionszugehörigkeit – Selma ist Jüdin – keine Rolle gespielt, doch plötzlich ist alles anders: Die Religion entscheidet über Leben oder Tod. Selma schließt sich dem Widerstand in den Niederlanden an und gibt sich als „Margareta van der Kuit“ eine neue Identität; mit gefälschten Dokumenten gelingt es ihr, im Untergrund zu überleben.

Leben und Überleben

Mehrmals kann sie den Nazis entkommen, doch im Juli 1944 wird sie verhaftet und ins Konzentrationslager nach Ravensbrück gebracht. Von dort aus wird sie als Zwangsarbeiterin bei Siemens eingesetzt. Selma überlebt das Konzentrationslager – ihre Eltern und ihre jüngere Schwester überleben nicht.

„Mein Name ist Selma“ – Cover
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Erst nach dem Krieg wird aus Margareta van der Kuit wieder Selma. Selma geht nach London, arbeitet dort als Journalistin für die BBC und heiratet den belgischen Journalisten Hugo Van de Perre. Auch jetzt, trotz ihres hohen Alters, fährt Selma einmal im Jahr nach Ravensbrück, um dort an der Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers teilzunehmen und jungen Menschen ihre Geschichte zu erzählen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 16.5.2021

Die Angst hat nicht gesiegt

Auf die Frage, wie sie den Mut im Kampf gegen die Nazis aufbringen konnte, sagt sie: „Natürlich hatte ich Angst, doch ich ließ mich nicht von der Angst überwältigen – der Wunsch, mich gegen die Nazis zu engagieren und Menschen zu helfen, die sich in Gefahr befanden, erwies sich als stärker.“

„Mein Name ist Selma“ ist ein unglaublich spannendes Buch, das sich absolut zu lesen lohnt, ein wichtiges Werk, um auch 76 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs über die grausame Gewaltherrschaft des Naziregimes, über das Leid in den Lagen und über den sinnlosen Tod unzähliger unschuldiger Menschen zu berichten.