„The birth of the robots“
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Kultur

Die Geburt der Roboter

Um das Zusammenspiel von Mensch und Technik dreht sich die Ausstellung „The Birth of the Robots“ im Grazer ESC-Medienkunstlabor, das diesmal auch das Mausoleum als erweitere Ausstellungfläche nutzt.

Japanische Roboter, die sich durch ausgeklügelte Algorithmen fast menschenartig bewegen – und mittels Gestik auch miteinander kommunizieren: In ihrer dreiteiligen Videoreihe im ESC-Medienkunstlabor stellt die französische Künstlerin Justine Emard unterschiedliche Entwicklungsstufen von androiden Robotern dar: Von einem ersten gemeinsamen Tänzchen eines Roboters mit einem japanischen Schauspieler im Jahr 2017 über den ein Jahr später schon wesentlich selbstständiger programmierten gleichen Roboter, der mittels umfangreicher Sensorik mit seinem eigenen Vorgängermodell interagiert – bis hin zur Idee der kollektiven Intelligenz im Roboterkreis.

„Die kollektive Intelligenz der Roboter“

„Die humanoiden Maschinen und humanoiden Roboter, die uns umgeben, sind mittlerweile schon sehr autark in ihren Ausdrucksformen, in ihren Möglichkeiten zu interagieren und in ihren Möglichkeiten zu lernen, und was wir in diesem Video sehen, ist tatsächlich schon der nächste Schritt in dieser Entwicklung und der erste Schritt in Richtung einer kollektiven Intelligenz einer Gesellschaft der humanoiden Roboter“, erklärt Reni Hofmüller vom ESC-Medienkunstlabor.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 25.5.2021

Die Roboter stammen aus Labors in Tokyo und Osaka und inspirieren die französische Künstlerin zu ihren technologisch-poetischen Arbeiten, die ihre Fortsetzung im Mausoleum finden: In überdimensionalen Fotoinstallationen, die an Metallschienen befestigt von der Decke des Mausoleums herabragen, erweitert Justin Emard hier ihre künstlerische Auseinandersetzung um Fragen der Ethik und der Spiritualität.

„Menschsein in Zukunft“

Die Philosophin Lisz Hirn hat die Ausstellungseröffnung begleitet: „Was ich sehr schön und sehr gelungen finde in dieser Ausstellung, ist auch, diesen übermenschlichen Aspekt im Mausoleum zu betonen, nämlich dieses Göttliche, das immer über unsere Ideen, auch unseren Träumen liegt, wie Menschsein in Zukunft gestaltet wird.“

Die Geburt der Roboter

Um das Zusammenspiel von Mensch und Technik dreht sich die Ausstellung „The Birth of the Robots“ im Grazer ESC-Medienkunstlabor, das diesmal auch das Mausoleum als erweitere Ausstellungfläche nutzt.

Auch Ilse Weber vom ESC-Medienkunstlabor sieht in den fotografischen Arbeiten im Mausoleum einen weiteren wichtigen Aspekt rund um das Zusammenspiel von Mensch und Maschine: „In der Installation von Justine Emard wird deutlich einerseits die Präsenz dieses Wesens in seiner Großformatigkeit, und andererseits die Fragilität, wie gehen wir mit diesem Wesen um.“

„Eine Art der Selbsterkenntnis“

In Justine Emards Installationen und Video-Arbeiten nehmen humanoide Roboter Teil an der menschlichen Gesellschaft – ein fiktives Szenario zum Staunen und Nachdenken, so Lisz Hirn: „Diese Roboter zeigen natürlich auch immer, was uns Menschen ausmacht, also sie spiegeln auch, was uns wichtig ist, wie wir uns als Menschen denken, insofern glaube ich, dass sie eine Art der Selbsterkenntnis darstellen, und das ist, glaub’ ich, das Positive, das man sich mitnehmen kann.“

„Die Kraft der Kunst“

Reni Hofmüller ergänzt: „Sich mit Technologie auseinanderzusetzen, scheint oft schwierig, weil es so komplex ist, so distant, also so weit entfernt, und was die Kunst oft schafft, ist, Fragen überhaupt einmal zu stellen und Zweifel, Grauzonen, Bruchstellen aufzuzeigen. Darin hat Kunst ihre Kraft.“