Er sei zwar in Pension aber sicher nicht im Ruhestand, sagt Karl Pretterhofer: „Wenn man 82 Jahre alt ist, dann muss man etwas tun, weil sonst ist man zweiter Sieger, wie man so sagt.“ Mit Holzhacken und regelmäßigen Wanderungen hält er sich fit für sein Ehrenamt: Seit 1973 ist Karl Pretterhofer, der ehemalige Tischler und Zimmermann, bei der Bergrettung. „Früher hast ja auch ab und zu wen gehabt, dem du helfen hast müssen, und so hat das angefangen.“
Wertvoll für das gesamte Team
Regelmäßig treffen sich die Teams der obersteirischen Bergretter zum Training an ihrer Übungswand in der Nähe von Neuberg an der Mürz: „Da habe ich ein ideales Klettergebiet bis zu einem Fünfer, das traue ich mir noch zu, aber dann ist Schluss“, so Pretterhofer.
Auch für das Team ist Karl Pretterhofer eine Bereicherung, sagt der Einsatzleiter Andras Wiltschnigg: „Ich finde das sowieso ganz genial, dass man einen Kameraden hat, der schon so viel Erfahrung hat und immer noch so aktiv im Dienst ist. Bei jeder Übung, bei jedem Einsatz, bei jeder Veranstaltung, wenn’s möglich ist, ist er dabei, also ganz a geniale Geschichte.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 29.5.2021
Lebensrettende Einsätze
In seinen fast fünf Jahrzehnten als Bergretter hat Karl Pretterhofer vielen Menschen helfen können – auf einem 3.000er in den Kärntner Tauern zum Beispiel, wie er schildert: „Wenn wir nicht gewesen wären, gebe es sie heute nicht mehr. Die sind in die Gletscherspalte hinuntergefallen und waren nicht angeseilt. Mein Partner und ich haben ein Doppelseil mitgehabt und sie dann herausgeholt – weil in fünf Metern, unten in einer Gletscherspalte, die Kälte, da bist du gleich einmal fertiggefahren.“
Leben zu retten, das versucht der 82-jährige Karl Pretterhofer auch als freiwilliger Sanitäter beim Roten Kreuz – seine große Leidenschaft bleiben jedoch die Berge: „Solange ich körperlich das machen kann, wird mich da nix aufhalten.“