Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 31.5.2021
Uhren, Gläser, Löffel, Souvenirs – was auf Deponien und in Verbrennungsanlagen hätte landen sollen, wusste Alois Schwarz stets zu retten: Die aktive Zeit als Abfallentsorger liegt bei ihm zwar schon lange zurück; der Müllmann hat in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung allerdings noch genauer in die Container geschaut und vieles Verstoßene bei sich zuhause aufgenommen.
Ein Spiegel unserer Gesellschaft
Mittlerweile betreibt er mit seiner Frau Margarethe in Straden ein Privatmuseum, das den Besuchern den Spiegel unserer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft vorhält. Die Verwundung darüber, was so alles im Müll landet, bleibt da nicht aus: „Wenn du den Leuten sagst, dass etwas vom Müll kommt, dann glauben sie, dass das nichts besonderes sein kann“, meint Margarethe Schwarz, die genau das Gegenteil beweisen will.
Mit dem Blick für Kostbarkeiten im Abfallcontainer wusste Alois Schwarz genau, wo sich das Stöbern im Müll auszahlt – und wer selbst beim Wegwerfen knausrig ist: „Bei den Reichen, da findet man selten was“, schmunzelt er.
Nicht alles Gold, was glänzt
Viele der entsorgten Gegenstände zeigen erst beim Putzen und Polieren das wahre Antlitz. Auch wenn nicht alles Gold ist, was da glänzt, so finden sich in der Müll-Sammlung verborgene Kostbarkeiten, die heute wieder heiß begehrt sind. Dabei gilt: „Wir kaufen nichts. Und wir verkaufen nichts! Wir haben schon einiges geboten bekommen, aber noch nichts verkauft“, verrät Margarethe Schwarz.
Beim Anblick dieses Sammelsuriums zeigt sich nicht nur der soziale Wandel der letzten 50 Jahre, sondern auch der Lebensstil der Menschen in einer Region. Diese kuriose Sammlung ist eine unendliche Fundgrube an einst geliebten, dann verstoßenen und nun wieder geschätzten Zeitzeugen: „Zwei Monate habe ich gebraucht, um jedes Stück zu putzen und herzurichten“ – für Frau Schwarz ist es eine Arbeit, die sich lohnt. Denn es sind die Gegenstände, die Freude bereiten – und nicht ihre Preisschilder.