Blüte des Fuchs-Knabenkrauts
Herfried Marek
Herfried Marek
Lifestyle

Orchideensaison im Gesäuse

Orchideen wirken ja eigentlich sehr exotisch – dabei gibt es weltweit rund 30.000 Arten, und auch in Europa sind es rund 250. Viele von ihnen kann man ab sofort sogar im Nationalpark Gesäuse entdecken.

Im Nationalpark Gesäuse blühen die Orchideen – nach und nach gibt es hier pro Saison rund 50 wildwachsende Orchideenarten zu bestaunen: „Das fangt Mitte Mai bis Anfang Juni mit den ersten im Talbereich an, und hört dann irgendwann im Sommer im Gipfelbereich mit dem Kohlröschen auf“, sagt Andreas Hollinger vom Nationalpark Gesäuse.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Fliegenragwurz
Johannes Poetscher
Fliegenragwurz
Kugelorchidee
Herfried Marek
Kugelorchidee
Frauenschuh
Johannes Poetscher
Frauenschuh
Spitzorchidee
Johannes Poetscher
Spitzorchidee
Sumpf-Stendelwurz
Johannes Poetscher
Sumpf-Stendelwurz
Helm-Knabenkraut
Herfried Marek
Helm-Knabenkraut
Vogelnestwurz
Andreas Hollinger
Vogelnestwurz
Blüte des Fuchs-Knabenkrauts
Herfried Marek
Blüte des Fuchs-Knabenkrauts
Waldvögelein
Andreas Hollinger
Waldvögelein
Gesäuse
Toni Kerschbaumer
Unzählige Pflanzenarten gibt es im Nationalpark Gesäuse zu entdecken

Einer der schönsten Orchideenvertreter ist bereits in voller Pracht zu bewundern: der Frauenschuh, dessen gelbe Blüten an kleine Pantoffeln erinnern. Für Menschen ist er eine Augenweide – für Insekten eine Falle: „Nur an einer ganz definierten Stelle können sie die Blüte wieder verlassen, und so wird diese Blüte auch bestäubt. Der Frauenschuh hat sich da spezialisiert auf eine ganz spezielle Sandbiene, die genau die richtige Größe hat, um die Staubgefäße zu erreichen.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 3.6.2021

Oft auch verborgen und unscheinbar

So erblühen laut Andreas Hollinger Jahr für Jahr allein im Nationalpark Gesäuse rund 2.500 Blüten des Frauenschuhs – doch damit nicht genug: „Es gibt auch verborgene, unscheinbare Orchideen – zum Beispiel das Zweiblatt, das nur grün ist, also keine so auffallende Blüte hat, da muss man schon genau schauen. Und am schwierigsten zu finden, für mich aber am faszinierendsten ist die Fliegenragwurz – sie schaut einfach aus wie ein Grashalm, auf dem eine oder mehrere Fliegen sitzen.“

Nicht pflücken!

Erfolgreiche Orchideen-Entdecker bittet das Team des Nationalparks jedoch um eins: Nicht pflücken! „Man muss da auch wissen, dass es absolut keinen Sinn macht, Orchideen auszugraben, weil sie als Lebensgemeinschaft mit Bodenpilzen wachsen“, so Hollinger, und alleine würden Orchideen nicht überleben.