„Dampfer ab Triest“ – Cover
Gmeiner Verlag
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Eine Schiffsreise ins Triest der Monarchie

„Dampfer nach Triest“ heißt der neue Roman des Wahlsteirers Günter Neuwirth – und er entführt ins beginnende 20. Jahrhundert, einer Zeit, in der die oberitalienische Stadt für die Monarchie der „Hafen zur Welt“ war.

Es ist eine Mischung aus einer Kriminalgeschichte, historischem, einem Reise- und Gesellschaftsroman, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. All das spielt im Triest des Jahres 1907: „Ich habe mir das außerordentliche Vergnügen gegönnt, mich in diese Zeit, in die Technik, die Kultur, die Geschichte, auch in die Sprache einzuarbeiten, und so wie ich historische Romane verstehe, müssen die richtig ordentlich recherchiert sein.“

„Dampfer ab Triest“ – Cover
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Weil ihn auch die österreichische Dampfschifffahrt in der Adria schon seit längerem interessiert, lässt Günter Neuwirth seine Protagonisten an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gehen. Dieses Schiff, die „Thalia“, gab es wirklich, es wurde als „Yacht für Vergnügungsfahrten“ bezeichnet und war eines der ersten Kreuzfahrtschiffe – mit den heutigen Ozeanriesen kann man die „Thalia“ allerdings nicht vergleichen, fanden doch nur rund 160 Passagiere Platz.

Ein ungewöhnlicher Inspektor

Einer von ihnen ist hier der Graf Urbanau: Der steirische Adelige unternimmt dieses Reise mit seiner Tochter. Nach einem Zwischenfall in Triest muss aber befürchtet werden, dass ein Attentat auf ihn geplant ist – daher wird Inspektor Bruno Zabini zu seinem Schutz aufs Schiff geschickt: „Dieser will eigentlich nicht wirklich an Bord des Schiffes gehen, weil er ganz andere Pläne hat, außerdem ist er zwar Triestiner, aber er wird leicht seekrank und fährt nicht wirklich gern mit Dampfern aufs hohe Meer. Er steht mit seinen Beinen lieber auf festem Boden.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 4.6.2021

Dieser Bruno Zabini zeichnet sich durch neue und damals noch unbekannte Ermittlungsmethoden aus: Er verwendet einen Tatortkoffer, der in Graz erfunden wurde und all das beinhaltet, was die krimininalistische Arbeit erleichtert – und speziell dieser Koffer wird Bruni Zabini an Bord der „Thalia“ wertvolle Dienste erweisen.

Auftakt zu einer Triest-Trilogie

Triest war um 1900 eine lebendige und kulturell vielfältige Stadt, so Günter Neuwirth, daher ist sie für Günter Neuwirth eine ideale Roman-Kulisse: „Es waren ja nicht nur Österreicher und Italiener, Slowenen und Kroaten dort, sondern auch Serben, Griechen, Engländer, die Türken, es war eine sehr weltoffene Stadt, die natürlich in dieser Zeit einen ganz bedeutender Wirtschaftsaufschwung genommen hat“ – und so bietet sich noch viel Stoff für weitere Geschichten. „Dampfer ab Triest“ ist der erste Teil einer geplanten Trilogie unter dem Titel „Triest 1907“; im zweiten Teil soll es dann um Kaffee gehen.