
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 6.6.2021
Die Atemlosigkeit durch eine Pandemie, die das gesellschaftliche Leben zum Stillstand bringt, ist nur einer von vielen Aspekten der Ausstellung „EinAtmen – AusAtmen“ im Grazer KULTUM, die sich durch die Räumlichkeiten des teils noch im Umbau befindlichen Minoritenzentrums zieht.
Atmen durch Küssen
„Die Werke sind entweder tatsächlich für die Ausstellung entstanden, ganz frisch von uns entdeckt worden – oder historische zeitgenössische Arbeiten“, so Johannes Rauchenberger, Künstlerischer Leiter des KULTUM. „Breathing in – breahting out“ heißt etwa die Kuss-Szene des serbisch-slowenischen Künstlerduos Abramovic/Ulay.

Die 2014 verstorbene österreichische Künstlerin Maria Lassnig lässt in ihrer Zeichentrickstudie „Chairs“ die Stühle tanzen, und die damals 30-jährige Medienkünstlerin Valie Export haucht im Jahr 1970 ein Liebesgedicht.
„Etwas zutiefst Existenzielles“
„Das Atmen hat etwas zutiefst Existenzielles: Es ist der Anfang und das Ende. Und wir haben uns diese zutiefst existenzielle Seite hergeholt, aber sie auch versucht mit dem Transzendenten zu konfrontieren“, so Rauchenberger.

Gastkuratorin Katrin Bucher-Trantow unterstreicht: „Die Besucherin oder der Besucher wird in den Räumen vom Atem geleitet – es gibt auch Klanginstallationen, die das Atmen mitnehmen – aber gleichzeitig erfahren wir den Atmen auch als etwas, das uns und unsere Umgebung formt.“ Das Atmen als Thema künstlerischer Auseinandersetzung – aktuell zu sehen im KULTUM, dem Zentrum für Gegenwart, Kunst und Religion in Graz.