Günter Brus, „Bild-Dichtungen“, 2021
Universalmuseum Joanneum
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Kultur

Bruseum zeigt Bild-Dichtungen von Günter Brus

Eine neue Ausstellung im Grazer Bruseum zeigt erstmals ausschließlich die Bild-Dichtungen von Günter Brus. Dabei wird ein Blick auf die Entstehungsprozesse und die Vielseitigkeit dieses von Brus entwickelten Genres geworfen.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 5.7.2021

„Wir haben immer wieder die Bild-Dichtungen von Günter Brus gezeigt, aber diesen riesigen Werkteil nie explizit mit einer Ausstellung bedacht“, so Peter Peer, Leiter der Neuen Galerie, wo das Bruseum angesiedelt ist. Dabei seien die Bild-Dichtungen „essenzieller Bestandteil seines Schaffens“, betont Kurator Roman Grabner. Interessanterweise seien die Bild-Dichtungen von der Literatur bisher völlig ignoriert worden.

Bilddichtung von Günter Brus
ORF

Ausstellungstipp:

„Günter Brus. Bild-Dichtungen“, zu sehen im Bruseum der Neuen Galerie in Graz

Brus beendete mit der „Zerreißprobe“ 1970 seine Aktionszeit, und es entstand ein zeichnerisches und literarisches Werk, das mehrere 10.000 Blätter umfasst. Am Übergang steht der 1971 publizierte Text-Bild-Band „Irrwisch“. Die Ausstellung beginnt mit „Die Erzeugung der Erzengel aus Schmutz“ von 1974; anschließend ist die Auseinandersetzung mit dem Werk von William Blake zu sehen. In den Jahren 2008 und 2009 schuf Brus sein spätes Hauptwerk „Brus’ and Blake’s Jobs“.

Synthese von Sprache und Bild

Die Bild-Dichtungen des Künstlers werden meist als Synthese von Sprache und Bild definiert – dabei sei einerseits der Text keine Erklärung zum Bild, obwohl er sehr reich an sprachlichen Bildern und Metaphern sei, andererseits würden die Zeichnungen keine Illustrationen des Geschriebenen darstellen, erläutert der Kurator.