„Der Berg“ handelt von einem Mann, der sich für die Sommermonate als Brandwächter auf einen einsamen Wachtturm zurückzieht. Der Ich-Erzähler hat in Zagreb in der Kunst- und Verlagsszene gearbeitet und möchte dieses Leben hinter sich lassen. Ein „zunehmendes, am Ende unerträglich gewordenes Unbehagen“ hat ihn zu diesem Schritt bewogen.
Dem gewohnten Leben den Rücken kehren
An einem heißen Tag erreicht er die Insel. Sein Ziel ist die Bergwarte, von der aus er eventuelle Feuer melden soll. Ein schweißtreibender Aufstieg entlang eines steinigen Pfads ist es in die selbstgewählte Isolation – in den kommenden Wochen wird ein altersschwacher Esel sein einziger Begleiter sein.

Unten im Dorf findet das sommerliche Kommen und Gehen der Touristen statt, einige von ihnen verirren sich auch auf den Berg. Aus der Distanz erlebt der Brandwächter auch die Schicksale der Dorfbewohner, die immer noch von den Folgen des Jugoslawien-Kriegs geprägt sind.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 11.7.2021
Von der Vergangenheit ins Hier und Jetzt
Und anfangs setzt er sich auch mit seiner eigenen Vergangenheit auseinander: mit seiner gescheiterten Ehe, seiner glücklosen beruflichen Laufbahn und anderen Unzulänglichkeiten. Nach und nach spielt aber nur mehr die Gegenwart eine Rolle: Nachdem die Touristen langsam die Insel verlassen und es wieder ruhiger wird, ist es auch Zeit für ihn, seine Sachen zu packen.
Ivica Prtenjaca stammt aus Rijeka, hat Kroatisch studiert und unter anderem als Wasser- und Gasableser, als Bauarbeiter, als Buchhändler, Galerist, Werbefachmann und auch bei der Feuerwehr gearbeitet. Seine Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet.