Während das Wiener Leopoldmuseum dem vielfältigen Vertreter der Moderne eine Retrospektive widmet, lenkt das Universalmuseum Joanneum in Graz den Blick auf ausgewählte Details in das Schaffen von Josef Pillhofers, der vor elf Jahren gestorben ist.
Dem Kubismus verschrieben
Zurückhaltend und im Stillen wirkte Josef Pillhofer als einer der facettenreichsten, österreichischen Bildhauer. Während seiner Ausbildung in Graz, Wien und Paris verschrieb sich der Wotruba-Schüler der zentralen Idee des Kubismus – reduzierte geometrische Formen.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 14.7.2021
„Es ist auch so, dass die Bildhauerei im 20. Jahrhundert gewisse Veränderungen durchgemacht hat. Es ist nicht mehr Gewicht, Schwerkraft, Volumen das hauptsächliche an der Skulptur. Es sind andere Kategorien wie wie Raum, Bewegung, Energie dazugekommen“, erklärt Kurator Günther Holler-Schuster. An Bedeutung gewonnen haben Merkmale wie Schatten und Zwischen- oder Negativräume. „Das sieht man bei Pillhofer sehr früh und fast ausschließlich bei ihm zu dieser Zeit“, so der Kurator.
„Von zwei auf drei“
Die Ausstellung in Graz trägt den Titel „Von zwei auf drei“ – denn Pillhofer hat stets die Beziehung von Zweidimensionalität und Dreidimensionalität hinterfragt – in beide Richtungen. Das Bild wird zur Skulptur im Raum, umgekehrt werden Blöcke zu collageartigen Flächen.
Skulpturen von Landschaft inspiriert
Das Joanneum zeigt zudem selten thematisierte Arbeiten fürs Theater und Pillhofers Blick in die Landschaft. „Man kann Fels- und Bergformationen in diesen Landschaftszeichnungen sehen, die er akzentuiert hat, aus denen dann Skulpturen entstanden sind“, so Holler-Schuster. Landschaft, Zwischenräume und Bewegung im Werk von Josef Pillhofer sind bis Ende Oktober zu entdecken in der Neuen Galerie.