Wanderschuhe mit Socken während einer Rast
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Beim Gehen zu sich selbst finden

Gehen ist mehr als nur Fortbewegung – sich auf den Weg zu machen, kann noch viel mehr bedeuten. Darüber schreibt die Oststeirerin Ingeborg Berta Hofbauer in ihrem neuen Buch „Gehen – zur inneren Freiheit finden“.

In der Corona-Zeit, erzählt Ingeborg Berta Hofbauer, war das Gehen eine wichtige Erfahrung, denn es gab ihr viel Zeit und Möglichkeit zur Reflexion. Wie bei vielen anderen Menschen bedeutete die Pandemie auch für sie einen Schnitt in ihrer Biografie, „und im Gehen hab’ ich dann bemerkt, dass das eine unglaubliche Kraft hat, einfach zu reflektieren, was war in meinem Leben bisher. Das hat mich dann dazu geführt, dass ich die Dinge auch niederschreibe, und die Kapitel sind mir beim Gehen so richtig zugeflogen“.

Veranstaltungstipp:

Ingeborg Berta Hofbauer lädt auch immer wieder zu Lesespaziergängen ein. Informationen dazu finden Sie hier.

„Die eigenen Schlüsselmomente finden“

Der Untertitel des Buches lautet „zur inneren Freiheit finden“. Den erklärt die Autorin so: „Wenn die äußere Freiheit so eingeschränkt ist, dann ist es ganz wichtig, in sich die eigenen Schlüsselelemente zu finden, die eigenen Schätze zu finden, die einen frei machen, obwohl es äußerlich sehr unfrei ausschaut. Aber in diesem Reflektieren des Lebensweges, in diesem achtsamen Unterwegssein, da kann ich zu einer anderen Freiheit finden, und das mein’ ich mit innerer Freiheit.“

„Gehen – zur inneren Freiheit finden“ – Cover
Ingeborg Berta Hofbauer

Die Namen der Kapitel verraten schon viel über den Inhalt und sind immer auch im übertragenen Sinn zu verstehen: „Neue Wege einschlagen“ zum Beispiel oder „den Rucksack auspacken“ oder auch „Wege entstehen im Gehen“.

Keine Frage der Geschwindigkeit

In diesen Geschichten gibt die Autorin viel von ihren persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen preis – damit will sie ihre LeserInnen ermutigen, über ihren eigenen Lebensweg nachzudenken. Neben den Überschriften zu den einzelnen Geschichten findet sich jeweils eine Bezeichnung fürs Gehen – darunter auch Schleichen, Zotteln, Trödeln, Trotten oder Schlurfen – es geht also nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 18.7.2021

„Das ist mir ganz wichtig, für mich ist es beinahe schon sonderbar, dass das Urmenschlichste wie zum Beispiel das Gehen zu einer Wissenschaft erhoben wird – was man da alles braucht, um im Freien zu überleben… Seit sich der Mensch aufgerichtet hat, geht er, und dann hab’ ich einmal nachgeschaut, wie viele Begriffe gibt es eigentlich fürs Gehen, und ich hab’ genau so viele Begriffe gefunden, wie es Kapitel in dem Buch gibt“, erzählt Hofbauer.