„Vor 16 hat es keinen Wein gegeben – außer in der Fachschule in Silberberg. Aber da ist natürlich strikt darauf geschaut worden, dass man das Ganze nach dem Kosten auch wieder ausspuckt“, versichert die Steirerin – bei der diplomierten Sommelière gehört Trinken und Verkosten zum Trainingsprogramm.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 18.7.2021
Nicht nur bei heimischem, sondern auch bei internationalem Wein ist die 20-Jährige mittlerweile jahrgangsicher: „Das ist hartes Training, wenn man das Ganze immer wieder verkostet. Irgendwann merkst du dir auch, aus welcher Region der Wein kommt. Ich würde sagen, ich bin in der Sensorik sehr gut aufgestellt.“
250 Theorie- und Praxisstunden – und viel mehr
Ist da der weibliche Gaumen sensibler? „Das sagt man.“ Noch sensibler reagiert die Südsteirerin auf ewig Gestrige, die sich von Frauen in Sachen Wein nicht viel sagen lassen wollen – nicht einmal bei einer Weinverkostung: „Da werde ich sehr oft gefragt, ob ich keinen Bruder habe. Da sage ich dann immer stolz: ‚Nein, hab ich nicht – und auch ich kann das machen‘.“
Mit ihrem erworbenen Weinwissen im Sommelier-Kurs, der 250 Theorie- und Praxisstunden umfasst, darf die belesene Jungwinzerin überall auftrumpfen – und das gilt ganz speziell für das auf Anhieb bestandene Diplom – „aufgehängt bei uns im Verkaufsraum“, schmunzelt Skringer.
Die Weinwelt zu Füßen
Damit stehen Lena Skringer alle Türen in der Spitzengastronomie offen, und davon will sich die Südsteirerin schon bald überzeugen – denn die große Welt nur im Weinglas auszukosten, ist ihr zu wenig: „Wenn man gelernt hat, wie es auf der Welt im Weinbau zugeht, dann reizt es einen schon, dort auch wirklich hinzufahren.“ Und so dürfte es die Südsteirerin bald in die Ferne ziehen.
Wunschziele hat sie viele – darunter etwa Neuseeland oder Südafrika. Da liegt der jüngsten Sommelière die ganze Wein-Welt zu Füßen, tiefverwurzelt bleibt sie jedoch im elterlichen Weinbaubetrieb in Eichberg, wo ein besonderer Sauvignon lagert, der bereits Lenas Namen trägt.