Das Palais Wildenstein ist einer der wichtigsten Barockpaläste der Stadt Graz. Heute im Besitz der Republik Österreich, lag ein Teil des Prachtpalais’ im Dornröschenschlaf. Aus diesem weckten es nun neue Mieter – in das denkmalgeschützte Gebäude bringen seit kurzem ein Gartencenter und ein Gastronomiebetrieb neues Leben.
„Wir haben das Gebäude vor etwa zwei Jahren entdeckt und aus heutiger Sicht auch wachgeküsst“, erzählt Gartencenter-Besitzer Hannes Baumgartner. Architekt Guido Seeger spricht von einer spannenden Herausforderung: „Überwölbte Räume, unklare statische Situationen, nichts ist linear, alles ist irgendwie schief.“
Eine Frage der Vorstellungskraft
„Man hat auch wirklich viel Vorstellungskraft benötigt, um das hier so umzusetzen, wie es jetzt ist. Eine Pionierleistung, möchte ich fast sagen – so wie man früher gebaut hat, hat man hier jetzt auch renovieren müssen“, sagt Hannes Baumgartner. Dabei ließen die Mieter auch ihre Ideen miteinfließen – etwa im Kellergewölbe, das zu einem Verkostungsraum mit Weinkeller umgebaut wurde.
„Es war alles verputzt, wie wir das ursprünglich gesehen haben, und wir haben uns gedacht, es ist einfach schöner, wenn man das alte Gewölbe sieht und die alten Ziegeln, und deshalb haben wir den Verputz abgeschlagen, haben es dann gebürstet, und jetzt finden wir halt, dass es perfekt ausschaut“, so Gastronomin Claudia Pongratz.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 18.7.2021
Alt und Neu gekonnt in Szene gesetzt
Gemeinsam mit Denkmalamt und Altstadtkommission wurde Alt und Neu gekonnt in Szene gesetzt: Moderne Durchgänge harmonieren nun mit dem alten Gewölbe, auf der anderen Seite wurde Altes, Verborgenes wieder ans Tageslicht befördert, die einst stufigen Ebenen barrierefrei gestaltet.
Ein Juwel ist schließlich auch der Innenhof, in dem sich Pflanzen und Gastro ergänzen und damit auch zur Wiederbelebung der Grazer Innenstadt beitragen.