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Lifestyle

Telefonsammler aus Leidenschaft

Es gibt wohl kaum eine technische Errungenschaft, die unser aller Leben nachhaltiger geprägt hat als das Telefon. Sie sind die große Leidenschaft des pensionierten Fernmeldetechnikers Josef Resnik aus Bad Radkersburg.

Eigentlich hätte Josef Resnik als junger Mechaniker nach dem Krieg bei der Post die Autobusse in Schuss halten sollen – durch einen Zufall kam er dann aber zum sogenannten Entstördienst: „Wenn die Leitung wo hin war, oder der Apparat, oder wenn ein Teil des Apparats etwas gehabt hat, dass er nicht telefonieren hat können, dann habe ich hinfahren müssen und das gemacht“, erzählt der 91 Jahre alte Südoststeirer.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 24.7.2021

Telefongespräche lange per Hand hergestellt

Bei anfangs gerade einmal 150 Teilnehmern war dies zwar eine überschaubare, aber trotzdem wichtige Aufgabe: „Was glauben’s, wie oft sie Samstag oder Sonntag zu mir gekommen sind mit den Worten ‚Du, mein Telefon geht nicht‘.“ Die Südoststeiermark war das letzte Gebiet Österreichs, in dem bis in die frühen 70er-Jahre Telefonverbindungen noch von Hand hergestellt wurden, „aber die Vermittlung hat mithören können, die hat immer geschaut, ob sie noch reden“.

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Eine bunte Vielfalt verschiedener Telefone zählt Josef Resnik zu seiner Sammlung

„Ohne Handy geht nix“

Mit der fortschreitenden Modernisierung des Telefonnetzes wurden viele der schönen alten Apparate obsolet und weggeworfen – einige konnte Josef Resnik retten. Obwohl er als Fernmeldetechniker quasi an der Quelle saß, hat Josef Resnik privat aber erst sehr spät – bei der Erweiterung des Wählamtes – einen eigenen Anschluss bekommen.

Dafür hat er noch immer seine allererste Telefonnummer, und mittlerweile natürlich auch ein Mobiltelefon, internetfähig, versteht sich. „Ja sicher, ohne Handy geht nix, man muss ja am Laufenden sein.“ Dass er deswegen aber gleich eine Plaudertasche geworden wäre, stellt der 91-Jährige in Abrede: Denn beim privaten Telefonieren lebt er das Motto „Weniger ist mehr“.