Eva und Paul sind die sogenannten Zuagroasten: Er ein unangenehmer Macho mit zahlreichen Affären und einer nicht ganz sauberen Berufslaufbahn, sie eine schüchterne, zurückhaltende Frau, die dem Ideal des klassischen „Heimchens“ am Herd entspricht – zumindest zu Beginn: „Die Eva tritt einem Gartenclub bei und lernt dort das Wissen von Pflanzen zu nutzen und benützt dann dieses Wissen, um den Paul ein bisschen zu ärgern und noch mehr zu ärgern und das Ganze wird dann natürlich bald ein ganz großer Spaß für Eva“, erklärt Journalistin und Autorin Martina Parker.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 8.8.2021
Wissenschaftskrimi mit Spaßfaktor
Gartenkrimi ist also ein neues Genre, schließlich liegt auch Garteln im Trend, so Parker: „Der Zugang Gartenkrimi in diesem Fall ist sicher, dass es eine Art Wissenschaftskrimi ist, d.h. man lernt auch etwas, aber wie ich hoffe nicht auf eine belehrende Weise, sondern auf lehrreicher Weise. Man erfährt wahnsinnig viel über Kompostwirtschaft und über Frühlingsblüher, also man bekommt so ein bisschen ‚Wissensnuggets‘ mit.“
So ist am Anfang jedes Kapitels ein kurzer Ausflug in die Biologie zu finden – meist mit einem Augenzwinkern: Zum Beispiel erfährt die Leserin, dass Regenwürmer zehn Herzen haben und somit die herzlichsten Lebewesen dieses Planeten sind. „Ich komme ja von der Wienerin, das ist eine Frauenzeitung, und habe dort jahrelang Kolumnen geschrieben. Und bei diesen Kolumnen war gerade das humoristische, lustige ein ganz starker Schwerpunkt. Und dieses Lustige war mir auch in diesem Buch sehr wichtig, dass es trotzdem sich sehr leicht liest und dass man ab und zu auch ganz laut lachen muss. Und ich hoffe, dass ich das erreichen kann bei den Lesern.“
Aspekte aus dem eigenen Leben
Zuagroast spielt im Südburgenland, dort lebt Parker als Kind von sogenannten Zuagroasten: „Meine Eltern sind vom Nordburgenland ins Südburgenland gezogen, in den 60er Jahren. Und ja ich denke, dass wird noch ein paar Generationen dauern, bis ich auch eine richtige Südburgendländerin und meine Kinder und Kindeskinder richtige Südburgenländer sind.“
Das Thema gibt also viel her – auch viel Stoff für Diskussionen und das findet auch Niederschlag im Krimi. Martina Parker hat auch eine nicht alltägliche Methode angewandt, um möglichst viele Aspekte zu beschreiben. Sie hat sich nämlich Hilfe geholt und über soziale Medien eingeladen, über verschiedene Themen zu diskutieren. Etwa über die Zuagroasten: „Und die Vorteile von beiden Seiten waren eigentlich recht einhellig. Also die Einheimischen, die ‚Hiesigen‘ haben halt den ‚Zuagroasten‘ vorgeworfen, dass die alles besser wissen und von der anderen Seite kam lustigerweise die Kritik vice versa.“