Ederbastei Judenburg
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Altes Bauwerk bekommt neuen Zweck

Alte Bausubstanz erhalten, revitalisieren und einem neuen Zweck zuführen. Darauf setzten immer mehr Bauherren, vor allem in Ortszentren. So auch in Judenburg, wo ein altes Bauwerk aus dem Dornröschenschlaf geholt wurde und nun als Wohnsitz dient.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 16.8.2021

Die Stadt Judenburg – unweit vom Sternenturm befindet sich inmitten des Zentrums im Schillerpark die Ederbastei. Heute wird es von der Caritas für das Programm „betreutes Wohnen“ genutzt, davor beherbergte das geschichtsträchtige Gebäude, dessen Ursprungssubstanz auf das 17. Jahrhundert zurückgeht eine aufgelassene Gärtnerei.

In die Altsubstanz „einleben“

Bis der steirische Baumeister Michael Stvarnik die Ederbastei schließlich 2005 vor dem Verfall retten sollte. „Die Herausforderung ist bei einem Altbau immer das Gleiche: Man muss sich in die Altsubstanz einleben, man muss wissen was, warum gemacht wurde und dann muss man schauen, dass man die Idee mit dem was da ist in Einklang bringt – ohne dass man das Vorhandene allzu groß zerstört“, so Stvarnik.

Ederbastei Judenburg
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Neun Wohneinheiten sind heute im revitalisierten Altbau mit behindertengerechtem Eingang und Lift untergebracht

So wurde das große Tonnengewölbe im Erdgeschoss erhalten, das einstige herrschaftliche Stiegenhaus mit Gewölben von Einbauten gesäubert. Besonderes Augenmerk wurde auf den Einsatz von Baustoffen gelegt, welche bereits beim Ursprungsbau eingesetzt wurden. „Der Keller ist durch ein großes Steingewölbe geprägt und die Aufsatzstöcke, die Stöcke sind aus Normalformat Ziegelmauerwerk, teilweise im älteren Bereich noch aus Mischmauerwerk mit Stein. Das Ganze ist dann eigentlich nur noch mit Kalkmörtel verputzt und lebt.“

Malereien wieder freigelegt

Die im Zuge der Revitalisierung entdeckten historischen Malereien wurden wieder freigelegt und erinnern die Bewohner an die historische Bausubstanz ihrer Ederbastei. „Prinzipiell muss man sagen, dass der Umgang mit Altsubstanz für jeden Professionisten die Krönung ist, das Können, das hat mit einem Job nichts zu tun – das ist ein Beruf und das kommt von Berufung.“