Vor drei Jahren musste die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit gesperrt werden, da Schäden am Gebäude ein sicheres Betreten unmöglich machten. Nach langen Finanzierungsphase konnte der historische Ort heuer im Frühjahr restauriert werden und ist seit Mitte Juli wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Von Grabwächtern und Ungeheuern
Streng bewacht ruht hier Ruprecht von Eggenberg. 1609 belohnte sich der damals bedeutende Heerführer mit diesem Ehrenbau für einen der wichtigsten Siege über die Osmanen. 1530 entschied er die Schlacht bei Sissek, im heutigen Kroatien für die Habsburger. Hoch entlohnt wurde er dafür nicht.


So trieb ihn die Errichtung seines Mausoleums in hohe Schulden. Die Architektur der Grabstätte geht zurück auf Ruprechts Militär-Zeit im Norden Europas und erinnert an niederländische Triumphbögen, erklärt Barbara Kaiser, Leiterin der Abteilung Schloss Eggenberg und Alte Galerie:

„Alle möglichen Herrscherscharen sind da durchmarschiert, sind in den Städten geehrt worden und genauso etwas baut er sich für die Ewigkeit, bewacht von allerlei Ungeheuern die für die Sicherheit sorgen und von riesigen Grabwächter denen aus fünfeinhalb Meter Höhe niemand entgeht, der Ruprechts Grab betritt.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 20.8.2021
Dreijährige Sperre
Die letzten drei Jahre war das historische Bauwerk gesperrt, nachdem an der Kuppel Schäden festgestellt wurden, sagt Barbara Kaiser: „Durch den Absturz von Stuckteilen hat sich herausgestellt, dass offenbar der Stuck lose ist und Untersuchungen haben gezeigt, dass die gesamte Kuppelinnenschale nicht mehr am Untergrund haftet.“ Seit heurigem Mai wurden nun in zwölf Meter Höhe die Kuppelkontruktion und die Stuckdekoration restauriert: „Die Kuppel ist stabil, sie ist abgefangen, der Stuck haftet wieder am Untergrund, das heißt auch, dass wir die Sperre des Hauses mit gutem Gewissen aufheben können.“
Virtueller Besuch
Führungen sind jetzt wieder möglich. Das Universalmuseum Joanneum plant zudem durch digitale Dokumentation einen virtuellen Besuch des Mausoleums, sagt Paulschuster von der Teamleitung Restaurierung: „Gleichzeitig ermöglicht uns der 3D-Scan des gesamten Gebäudes, nämlich innen und außen, auch eine punktgenaue Dokumentation des Istzustandes. Für alle weiteren Maßnahmen ist das ein wesentlicher Fortschritt.“ So kann die letzte Ruhestätte Ruprechts als einzigartiges Baujuwel in der südsteirischen Landschaft erhalten bleiben.