Der Sarg von Ruprecht von Eggenberg mit einem Totenkopf ist im Mausoleum von Ehrenhausen untergebracht.
ORF
ORF
Kultur

Ruprecht’s Ruhestätte in Ehrenhausen

Direkt über dem Hauptplatz von Ehrenhausen, am Schloßberg des südsteirischen Ortes thront das Mausoleum von Ruprecht von Eggenberg. Nach einer umfassenden Sanierung ist die beliebte Sehenswürdigkeit nun wieder geöffnet.

Vor drei Jahren musste die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit gesperrt werden, da Schäden am Gebäude ein sicheres Betreten unmöglich machten. Nach langen Finanzierungsphase konnte der historische Ort heuer im Frühjahr restauriert werden und ist seit Mitte Juli wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Von Grabwächtern und Ungeheuern

Streng bewacht ruht hier Ruprecht von Eggenberg. 1609 belohnte sich der damals bedeutende Heerführer mit diesem Ehrenbau für einen der wichtigsten Siege über die Osmanen. 1530 entschied er die Schlacht bei Sissek, im heutigen Kroatien für die Habsburger. Hoch entlohnt wurde er dafür nicht.

Das Mausoleum in Ehrenhausen von oben. Es ist restauriert und wieder geöffnet
ORF
Das Mausoleum in Ehrenhausen
Der Sarg von Ruprecht von Eggenberg mit einem Totenkopf ist im Mausoleum von Ehrenhausen untergebracht.
ORF
Die letzte Ruhestätte von Ruprecht von Eggenberg im Mausoleum von Ehrenhausen

So trieb ihn die Errichtung seines Mausoleums in hohe Schulden. Die Architektur der Grabstätte geht zurück auf Ruprechts Militär-Zeit im Norden Europas und erinnert an niederländische Triumphbögen, erklärt Barbara Kaiser, Leiterin der Abteilung Schloss Eggenberg und Alte Galerie:

Ein Gemälde im Mausoleum in Ehrenhausen zeigt den Erbauer Ruprecht von Eggenberg
ORF
Ruprecht von Eggenberg setzte sich mit dem Bau ein Denkmal für die Ewigkeit

„Alle möglichen Herrscherscharen sind da durchmarschiert, sind in den Städten geehrt worden und genauso etwas baut er sich für die Ewigkeit, bewacht von allerlei Ungeheuern die für die Sicherheit sorgen und von riesigen Grabwächter denen aus fünfeinhalb Meter Höhe niemand entgeht, der Ruprechts Grab betritt.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 20.8.2021

Dreijährige Sperre

Die letzten drei Jahre war das historische Bauwerk gesperrt, nachdem an der Kuppel Schäden festgestellt wurden, sagt Barbara Kaiser: „Durch den Absturz von Stuckteilen hat sich herausgestellt, dass offenbar der Stuck lose ist und Untersuchungen haben gezeigt, dass die gesamte Kuppelinnenschale nicht mehr am Untergrund haftet.“ Seit heurigem Mai wurden nun in zwölf Meter Höhe die Kuppelkontruktion und die Stuckdekoration restauriert: „Die Kuppel ist stabil, sie ist abgefangen, der Stuck haftet wieder am Untergrund, das heißt auch, dass wir die Sperre des Hauses mit gutem Gewissen aufheben können.“

Virtueller Besuch

Führungen sind jetzt wieder möglich. Das Universalmuseum Joanneum plant zudem durch digitale Dokumentation einen virtuellen Besuch des Mausoleums, sagt Paulschuster von der Teamleitung Restaurierung: „Gleichzeitig ermöglicht uns der 3D-Scan des gesamten Gebäudes, nämlich innen und außen, auch eine punktgenaue Dokumentation des Istzustandes. Für alle weiteren Maßnahmen ist das ein wesentlicher Fortschritt.“ So kann die letzte Ruhestätte Ruprechts als einzigartiges Baujuwel in der südsteirischen Landschaft erhalten bleiben.