Dass das Geld ungerecht verteilt ist, gehört in Griechenland schon seit vielen Jahren zum Alltag. Dagegen tritt Lambros Sissis schon seit seinen Jugendtagen auf – der Altkommunist gehört zum fixen Inventar der Kostas Charitos Romane. Er und der Kommissar kennen sich seit der Zeit der Militärjunta in Griechenland. Kostas war damals Gefängniswärter, mittlerweile sind die beiden eng befreundet.
Protestbewegung der Armen
Sissis organisiert eine neue Protestbewegung – eine Bewegung der Armen, die auf ihre Situation aufmerksam machen: Obdachlose, Migranten, aber auch ehemalige Angehörige des Mittelstands, die in der Wirtschaftskrise alles verloren haben. Der Zuspruch steigt von Kundgebung zu Kundgebung.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 22.8.2021
Morde, die für Aufruhr sorgen
Auch Charitos bekommt bald einiges zu tun: in der Nähe eines Flüchtlingsheims wird ein Toter gefunden – ermordet durch drei Messerstiche. Ein Fall, der für große Aufregung sorgt, denn bei dem Ermordeten handelt es sich um einen sehr prominenten Unternehmer aus Saudi-Arabien. Er wollte in großem Stil in Griechenland investieren.
Doch bei einem Mord soll es nicht bleiben: Kurz danach passiert ein weiterer Mord: diesmal an einem chinesischen Investor, der in großen Stil Häuser und Wohnungen aufkauft. Damit greift Petros Markaris ein Thema auf, das in Griechenland für große soziale Probleme sorgt: Um das Land aus den finanziellen Nöten zu bringen, werden Investoren aus aller Welt eingeladen, sich einzukaufen. Wohnungen zum Beispiel werden in den Städten dadurch für einen Großteil der Bevölkerung unleistbar, das Geschäft mit Kurzzeitvermietungen für Touristen boomt dafür.
Schließlich gibt es noch einen dritten Toten- und auch hier hinterlässt der Täter seine Spur – das Lied eines populären griechischen Sängers, das von Geld und Gier erzählt.
Einblicke in das Leben der Griechen
Kostas Charitos lässt seine Erfahrung und sein Fingerspitzengefühl bei den Ermittlungen spielen und läuft zu Höchstform auf – obwohl er eigentlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen möchte. Schließlich gibt es hier seit einigen Monaten seinen ersten Enkelsohn. Und so gewährt Petros Markaris auch in diesem Roman einen Einblick in den griechischen Alltag, in dem das Familienleben und gutes Essen eine große Rolle spielen.