Lederhosen-Stehtisch
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„Daheim is’ fein“

Wo die Kunst daheim ist

Kunst hat lange Tradition in Burgau: Bereits Künstler wie Friedensreich Hundertwasser oder Ernst Fuchs waren vom Ambiente des Wasserschlosses Burgau angetan. Und auch heute noch sorgen Kunstschaffende für die kulturelle Nahversorgung.

Burgau ist für viele Künstler eine Region der Inspiration, wo Künstler finden, was sie brauchen. Die Ausstellungen im Wasserschloss tragen zudem auch wesentlich zum Erhalt des Juwels bei.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark Ferienzeit“, 24.8.2021

Portraitmalerei im Wasserschloss

Einer der Kunstschaffenden ist Wolfgang Abfalter. Vor sechs Jahren ist er nach Burgau gezogen, um sich dort der Portraitmalerei zu widmen: „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich sowas werde, weil ich habe erst vor zwölf Jahren damit begonnen. Und da hat mir ein Galerist gesagt, ‚Sie sind der begnadete Portraitmaler‘ und ich habe mir nur gedacht – nein ich lasse mich nicht reduzieren“, erklärt Abfalter.

In Wahrheit sei es aber dabeigeblieben, so Abfalter, der sein Atelier im Wasserschloss hat: „Es kommt ein bisserl Natur rein und so – aber es muss Menscheln bei mir. Ich mag das irrsinnig gerne Gesichter zu malen, also die Seele irgendwie herauszuholen – und das fasziniert mich einfach selber, ja.“

„Man lebt ja nicht vom Geld“

Mit dem Ortswechsel von Köln nach Burgau hat es auch Metallkünstler Thomas Stimm gut getroffen, denn die Natur ist nirgendwo anders inspirierender: „Ich bin ein Naturfreund. Und es war eben hier total gegeben, also man hat da wirklich eine Natur vorgefunden, wie selten irgendwo. Mein kurzer Weg ins Atelier, der ist voll mit Blumen und war fast eine Explosion in mir.“

Geld steht dabei nicht im Fokus, so Stimm: „Man muss natürlich nach außen gehen, aber man lebt ja nicht vom Geld, man lebt vom Vergnügen und da kann man sagen, da kann man von der Kunst sehr gut leben in Burgau:“

„Das war immer schon in mir“

Der bildende Künstler Josef Lederer ist Biobauer und gebürtiger Burgauer, der als Kind den Drang zur Kunst spürte: „Ich habe immer, wenn ich am Acker mit war mit jedem Lehmklumpert gespielt, mit jedem Steckerl. Wenn ich Holz hineingetragen habe daheim dann habe ich es aufgeschichtet als wäre es ein Kunstwerk. Also das war immer schon in mir – wie eine Feder, die aufgezogen ist und immer weitertreibt.“

Originelle Stehtische mit prominenten Abnehmern

Das gilt wohl auch für Friseur und Handwerkskünstler Seppi Eder, der in einer fast 300 Jahre alten Schmiede an seine ganz persönlichen Werke herangeht „Die Lederhosen-Stehtische in allen Variationen, oder auch Golfertische. Alaba habe ich zum Beispiel einen originalen Tisch mit seinem Gewand und seiner signierten Platte.“

Auch Franz Beckenbauer zählt zu den Auftraggebern, die eines nicht dürfen: Das Burgauer Original beim Arbeiten in der Schmiede zuschauen, denn da funkts und blitzt es wie bei einem heftigen Sommergewitter.