Sepp Forcher am Großglockner
ORF/Heribert Senegacnik
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Sepp Forcher und die Berge seines Lebens

34 Jahre lang hat uns Sepp Forcher das „klingende Österreich“ nähergebracht. Im vergangenen Jahr hat er seine Fernsehkarriere beendet und jetzt, als 90-Jähriger, ein neues Buch geschrieben: „Die Berge meines Lebens“ heißt es.

Die Berge haben das Leben des Sepp Forcher von klein auf bestimmt: Seine Eltern haben die Söldenhütte im Tennengebirge bewirtschaftet, sein Vater war außerdem noch Bergführer und Skilehrer. Als Kind hat ihn aber zuerst die Welt der Bergblumen fasziniert, schreibt er.

„Neugier, Naivität und grenzenloses Staunen“

Erst später kam die Leidenschaft für das Bergsteigen und Klettern dazu. Und auch in den Berg hat es den jungen Sepp Forcher bald getrieben: als 19-Jähriger wurde er Mitglied des Salzburger Höhlenvereins – und so erinnert er sich an seine erste Erkundung der Eiskogelhöhle: „Das Gefühl, das ich dabei empfand, war überwältigend. Wie immer dem des Kenners, des Wissenden, weit überlegen. Neugier, Naivität und grenzenloses Staunen sind die Waffen der Laien. Dass auch ein Quäntchen Dummheit dazugehört, versteht sich von selbst und wurde mir nach stundenlanger Suche peinlich bewusst: In einer kleinen Eishalle fand ich keine Fortsetzung mehr. Also: Blamable Umkehr. Aber das Feuer war entfacht.“

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ORF/Brandstätter

Auch das Berufsleben des Sepp Forcher hat in den Bergen begonnen. Als Lastenträger beim Kapruner Kraftwerksbau hat er sein erstes Geld verdient: „Als damals 19-Jähriger verdiente ich im Monat 500 Schilling und ein Paar handgenähte Bergschuhe“ – und mit diesen Bergschuhen ging es unter anderem auf den Großglockner. Als Lebensberg hat ihn Sepp Forcher schon öfters bezeichnet – zum Beispiel in der gleichnamigen Fernsehsendung.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 12.9.2021

Eheringe aus dem Eis

Bewegend auch die Geschichte seiner Eheringe, die Sepp Forcher im Gletschereis der Dolomiten gefunden hat: „Nach einigen Pickelhieben klaubte ich den glänzenden Fund aus dem Eis: einen goldenen Ring. Ich schenkte ihn meinen Freunden. Die ließen daraus zwei Ringe machen – mit Datum und Namen. Die Eheringe für Heli und mich. Wir tragen sie heute noch.“

Und so erinnert sich Sepp Forcher an viele Besteigungen in den Alpen, immer verbunden mit philosophischen Überlegungen. Auch optisch nimmt Sepp Forcher mit in seine Berge: Zwischen den Kapiteln finden sich einige Fotos aus frühen Tagen und Auszüge aus seinen Tourenbüchern.