Heiligengeistkapelle
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Kultur

Heiligen-Geist-Kapelle soll „Denkraum“ sein

Nach zehnjähriger Revitalisierung ist die Heiligen-Geist-Kapelle in Bruck an der Mur fertiggestellt – dank der Initiative des im vergangenen Jahr verstorbenen Theologen Philipp Harnoncourt und seiner Geschwister.

Philipp Harnoncourt hat das Herzensprojekt bis zuletzt begleitet, ein letzter Blick darauf war ihm nicht vergönnt. Das sei aber nicht schmerzlich, so seine Nichte, „weil er überzeugt davon war, dass er es sich ohnehin von oben anschauen kann“, so Kunsthistorikerin Alice Hoppe-Harnoncourt.

Heiligengeistkapelle einst als Wohnhaus
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Die Dreifaltigkeit spiegelt hier auch die außergewöhnliche Form eines gleichschenkeligen Dreiecks wider: „Jeder Eingang hatte die gleiche Bedeutung, und jede Apsis hatte die gleiche Bedeutung“, so Hoppe-Harnoncourt.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 24.9.2021

Bewegte Geschichte

Eine wahrlich bewegte Geschichte erzählt das spätgotische Bauwerk: Ende des 14. Jahrhunderts von Brucker Bürgern als Dank zur Überwindung der drei sogenannten Gottesplagen gestiftet, ist es ein großes Wunder, dass es nicht dem Erdboden gleich gemacht wurde – es war Pferdestall, Gast- und Wohnhaus und trotzt heute mitten im Verkehrsknotenpunkt den Entwicklungen. „Natürlich steht die Kapelle an einem Un-Ort. Dort ist sie hingerückt worden, weil die Wege heutzutage natürlich ganz andere sind“, so Hoppe-Harnoncourt.

Heiligengeistkapelle
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„Kreativer Denkraum“

Der einnehmende, Licht durchflutete Raum wurde mit einer Tanzperformance von Eisenzart eröffnet, für weitere Ideen sind Stadt und Förderverein offen. „Es ist ein kreativer Denkraum geworden. Und wir müssen darüber nachdenken, wie wir aus diesem bedrohlichen Umweltschlamassel herauskommen“, so Hoppe-Harnoncourt.

„Ort der Besinnung“

Sich dessen zu besinnen, betonte auch 2017 Philipp Harnoncourt: Er meinte damals, er sei „überzeugt, dass dieses Gebäude als Ort der Besinnung angenommen wird“.