Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 10.10.2021
Ein Elefant namens Jakob hat den Autor, Zeitungsmacher und Verleger Fritz Molden durch sein ganzes Leben begleitet. Sein Vater Ernst Molden, der vielbeschäftigte Chefredakteur der Neuen Freien Presse, hat dem damals Fünfjährigen eines Abends eine ganz besondere Geschichte erzählt.
Briefe von Jakob
Er liest ihm aus einem Brief eines Elefanten vor – dieser Elefant lebe im Zoo in Budapest und sei sein Freund geworden: „Da will der Bub natürlich wissen: ‚Was? Ein Elefant?‘ und daraufhin erfindet Ernst Molden in diesem Augenblick den Elefanten Jakob, der ihm einen Brief schreibt – und zwar schreibt er ihm ständig Briefe und muss ihm auch ständig Briefe schreiben, weil der Bub nämlich darauf wartet, dass ein neuer Brief von dem Elefanten kommt.“
Diese Geschichte habe ihrem Mann unendlich viel bedeutet, sie waren ein Stück seiner Kindheit, erzählt Hanna Molden, „etwas was sein Vater nur für ihn erfunden hat – dadurch hat diese Geschichtenfigur eine Stellung gehabt, die über das normale Erzählen hinausgegangen ist“.
„Jede Generation erzählt ihre Geschichten“
So hat er die Erlebnisse dieses Elefanten später weitergesponnen, sie seinen Kindern erzählt – "die gesamte Familie kennt den Elefanten Jakob. Und jede Generation erzählt ihre eigenen Geschichten: Meine Söhne erzählen den Kindern ihre Erfindungen – aber der Elefant Jakob ist auch in meinen Enkelkindern verankert. Die wissen genau, wer der ist und was er für den Großvater bedeutet hat.
Fritz Molden hat die Geschichten später auch niedergeschrieben, sie wurden aber nie veröffentlicht: Für dieses Buch hat Hanna Molden die Texte über Jakob den Elefanten, bearbeitet und sie mit der Biografie der Familie verbunden.