Operette „Clivia“ Oper Graz
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Kultur

„Clivia“ verzaubert die Oper Graz

Die Operette „Clivia“ von Nico Dostal bringt alles für eine gute Operette mit: Das Stück, das in der erfundenen „Bananenrepublik“ Boliguay spielt, hat Witz, Ernst und zarte Gefühle gepaart mit wunderbaren Melodien – zu sehen derzeit in der Oper Graz.

Filmstar Clivia Gray soll zum Schein einen Boliguayeraner heiraten, damit das Filmteam ins Land einreisen darf, in dem der Financier und Milliardär Potterton den politischen Umsturz plant.

Die Manipulierbarkeit der Welt

„Es ist ein Stück über die Manipulierbarkeit der Welt, die Manipulierbarkeit der Menschen, über die Versuche, sich selber zu manipulieren, sich selber gut zu positionieren – ein gutes Selbstbild aufzubauen, dass dann leider im Laufe der Oper zusammenfällt“, sagt Regisseur Frank Hilbrich.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 30.10.2021

Bräutigam in der Scheinehe der Clivia ist ausgerechnet der getarnte Revolutionsführer, der die Machenschaften des Milliardärs aufliegen lässt. „Wenn man sich die ganzen korrupten Geschäfte anschaut, auch der Spruch, der bei uns immer wieder fällt – ‚alles nur Fake‘. Und was so hintenrum in der Politik passiert – ich möchte jetzt nicht politisch werden, aber ja, das ist schon spannend, dass sich die Zeiten eigentlich nicht so groß geändert haben“, so Sieglinde Feldhofer, die in die Rolle der „Clivia“ schlüpft.

Operette „Clivia“ in der Oper Graz

Operette mit südamerikanischer Klangvielfalt

Für die Komik sorgt Gerald Pichowetz, der den Wiener Erfinder Kasulke verkörpert und der Operette eine weitere Facette hinzufügt, so Hilbrich: „Ich habe doch das Gefühl, das ist ein sehr, sehr großes Stück. Das gehört für mich zu den sehr starken und gelungenen Operetten.“ Nico Dostal brachte die südamerikanische Klangvielfalt mit in seine Operette, mit einem Reigen an eindringlichen Melodien, die gefühlsreich die erwachende Liebe besingen.