Komödie „Garland“ im Schauspielhaus
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Kultur

Die Klimakrise als Komödie

Eine Komödie über die wohl größte Krise unserer Zeit – die Klimakrise – gibt es im Schauspielhaus Graz zu sehen: „Garland“ ist ein Theaterstück nach einem Film von Salvatore Brandt, der ein Spezialist für Low-Budget-Horror-Heimatfilme ist.

52 Grad, und es wird noch heißer – im ostdeutschen Örtchen Amerika klopft die Klimakatastrophe nicht erst an die Tür, sie steht schon mitten im Zimmer: Auf der Suche nach Sinn und Selbstwert findet sich rund um den gescheiterten Filmemacher Salvatore Brandt eine Gruppe von Menschen zusammen, die sich fortan mehr oder weniger freiwillig als Filmcast durch die Hitzewüste quält.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 6.11.2021

Kein „moralisierendes“ Stück

„Irgendetwas treibt diese Figuren an, etwas wiederherzustellen, was aber nicht wiederherzustellen ist. Aber das Schöne ist, es wird nicht drauf rumgeritten, es wird nicht moralisiert, es ist kein didaktisches Stück, das mir etwas über die Klimakrise erzählt, ich krieg das anders mit“, so Regisseurin Anita Vulesica.

Komödie „Garland“ im Schauspielhaus
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Mittendrin ist Judy Garland – eine psychotische Tankstellenbesitzerin, die auf der Suche nach ihrem Kind ist

Das Stück ist voll mit starken Bildern und Hollywood-Klischees. Dabei drängt Autorin Svenja Viola Bungarten in ihrem bitteren Endzeit-Western die Figuren an den Rand des emotional Erträglichen. Und setzt so auf Mitgefühl, so Vulesica: „Das ist etwas, dass uns helfen kann diese Krise besser zu verstehen als über den Kopf, über Tabellen und zahlen, radikale Empathie, mit allen und jedem.“